Leistungsfähigkeit umweltfreundlicher Metallvorbehandlungen bewerten
Bei der Weiterverarbeitung von Metallen für den Einsatz im Außenbereich stellt die Vorbehandlung von Metalloberflächen zur Vorbereitung auf eine Farb- oder Lackschicht einen der wichtigsten Schritte dar. Sie erhöht die Korrosionsbeständigkeit und verstärkt das Haftvermögen der nachfolgenden Beschichtung. Die Zinkphosphatierung ist eine häufig eingesetzte Vorbehandlung, die allerdings kosten- und energieintensiv ist. Anlass zur zunehmender Sorge bieten der Verwendung von Schwermetallen sowie die Erzeugung einer erheblichen Menge an Schlamm. Die auf dem Gebiet der Lackierung von Metalloberflächen tätigen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stehen unter dem Druck, auf die Anforderungen der Verbraucher und zukünftige gesetzliche Auflagen in Bezug auf einen umweltfreundlichen Prozess reagieren zu müssen. Neue Prozesse vom Labortisch auf den Markt zu bringen, stellt jedoch aufgrund mangelnder standardisierter und kontrollierter Resultate hinsichtlich der Leistungsfähigkeit immer eine gewisse Herausforderung dar. Ein großes Konsortium ging diese herausfordernde Aufgabe an und konnte dabei auf die EU-Finanzmittel des Projekts "Environmentally acceptable pretreatment system for painting multi metals" (ENABLE)(öffnet in neuem Fenster) zurückgreifen. Die Forscher hatten die Absicht, für die KMU realistische, verifizierbare und verständliche Informationen über neuartige silan- und zirkoniumbasierte Vorbehandlungssysteme aufzuverarbeiten und sie ihnen zu präsentieren. Dazu mussten sie die verschiedenen Spezifikationen für unterschiedliche Substrate bewerten und das Wissen über die Korrosionsschutzmechanismen neuartiger Formulierungen verbessern. Überdies entwickelten sie beschleunigte Korrosionstests, um einen Abgleich mit Feldtests durchzuführen und die Entwicklung voranzutreiben. Die Wissenschaftler demonstrierten, dass die neuartigen Vorbehandlungssysteme ziemlich gut auf Aluminium und angemessen gut auf verzinkten Metallen (die bereits mit Zink beschichtet sind) funktionieren, wobei die Leistung auf Stahl mittelmäßig ausfällt. Folglich müssen sie weiter entwickelt und einer gründlichen Umweltprüfung unterzogen werden, bevor sie in einer Lackiererei von Nutzen sind, die eine Vielzahl von Oberflächenmaterialien in derselben Verarbeitungslinie behandelt. Das ENABLE-Projekt leistete einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung umweltfreundlicher und kosteneffizienter Beschichtungstechnologien für lackierte Metalle. Umweltfreundlichere Alternativen im Vergleich zur derzeitigen Praxis wünschen nicht nur die Verbraucher, sondern werden schon bald im Rahmen gesetzlicher Auflagen eingefordert werden. Das Konsortium schuf bislang fehlende Ressourcen, machte Erfahrungen in der Prozesssteuerung und beschleunigte die für die KMU erforderliche Erprobung, um die neuen Vorbehandlungen auf standardisierte Weise zu bewerten und relevante Schlussfolgerungen in Bezug auf Machbarkeit und Marktpotenzial zu ziehen.