Alzheimer-Medikamente auf natürlicher pflanzlicher Basis
Nur Pflanzen aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae), zu denen hauptsächlich Blühpflanzen wie Narzissen gehören, sind in der Lage, Galanthamin zu produzieren. Die produzierten Mengen sind allerdings immer von Umweltbedingungen, Art und innerartlicher genetischer Variation abhängig. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt SUPROGAL hatte zum Ziel, die Galanthaminkonzentration in den Pflanzen zu erhöhen. Das Konsortium aus Forschungseinrichtungen und kleinen Unternehmen sollte landwirtschaftliche und Labormethoden entwickeln, um die Substanz in ausreichenden Mengen herzustellen. Mehrere Pflanzenarten aus der Amaryllidaceae-Familie wurden auf ihren Galanthamingehalt untersucht, Schwerpunkt war dabei die Sorte Narcissus pseudonarcissus. Weiterhin wurden eine Genbank zu Sorten mit hohem Galanthamingehalt erstellt und Methoden entwickelt, um die Kultivierung unter Feldbedingungen, in Hydrokultur und in vitro zu optimieren und dadurch den Galanthamingehalt zu maximieren. Nach wissenschaftlicher Recherche zu derzeitigen Extraktionsmethoden wurde auch eine effektivere Methode zur Extraktion von Galanthamin weiterentwickelt. Durch Aufstockung auf industriellen Maßstab ist nun eine Reinheit von 99,5% möglich. Da die Pflanzen langsam wachsen, ist mit der ersten kommerziell nutzbaren Charge von SUPROGAL-Galanthamin allerdings erst in 3 bis 5 Jahren zu rechnen. Der neue Ansatz käme damit sowohl kommerziellen als auch Forschungszwecken zugute, da eine neue Galanthaminquelle zur Verfügung steht.