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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Toolbox Implementation for Removal of Anti-personnel Mines, Submunitions and UXO

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Neue Werkzeuge zur Minensuche

Ein EU-Team arbeitet an Systemen zur Detektion und Entsorgung von nicht detonierten Minen und andere Bomben. Zu den vielversprechenden Werkzeugen zählen räumliche Informations- und Satellitendatensysteme, neue Typen von Robotersensoren, ausgebildete Bienen und persönliche Schutzanzüge.

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Überreste von Minen und anderen nicht detonierten Sprengkörpern bleiben oft noch lange nach dem Ende eines militärischen Konflikts an Ort und Stelle. Die von diesen Blindgängern ausgehenden Gefahren verhindern dann, dass das Land wieder normal genutzt werden kann. Während die sichere Beseitigung von Sprengstoffen lebenswichtig ist, erfordert sie jedoch eine sehr penible genaue Erfassung. Diese Situation soll das EU-finanzierte Projekt "Toolbox implementation for removal of anti-personnel mines, submunitions and UXO" (TIRAMISU) verbessern. Das 26 Partner aus 11 europäischen Ländern sowie Japan vereinende Projekt soll die Minenaktionsgemeinschaft mit Instrumenten für die drei Aspekte der Minenräumung ausstatten. Diese sind: Dazu gehören Planung, Erfassung und Entsorgung sowie Trainingsgeräte. Das Projekt ist in zehn Module unterteilt, die diese Bereiche abdecken. Das Vierjahresunternehmen wird Ende 2015 abgeschlossen. Während des ersten Projektjahrs wurde ein Werkzeugsatz definiert, dessen Entwicklung begonnen und überarbeitet. Dieser Satz enthält in seiner letzten aktuellen Version ein räumliches Informationssystem, ein System zur Erfassung von Satellitendaten sowie ein Minenräumungswerkzeug, das die beiden anderen Systeme anwendet. Im zweiten Jahr wurde die Arbeit an der Minenerkennung fortgesetzt und man befestigte zwecks Erprobung spezielle Detektoren an Roboterbodenplattformen. Eine Plattform wurde sowohl zum Minenräumen als auch für landwirtschaftliche Anwendungen entwickelt. Drohnen wurden bewertet und erworben. Eine davon durchläuft Tests für den Einsatz bei der Minenbekämpfung. Sogar Honigbienen werden in Hinsicht auf die Verwendung als Sprengstoffdetektoren bewertet, wobei die Ergebnisse aus Kroatien vielversprechend sind. Das Projekt entwickelt zwei Lehrmittel über Gefahren durch Minen: ein Videospiel und ein Rundfunkhörspiel. An der Erprobung des Hörspiels nahmen Flüchtlinge in Algerien teil. In der weiteren Arbeit wurden Kampfmittelbeseitigungswerkzeuge einschließlich sprengwirkungshemmender Behälter und Räder, die Zersetzung des vom Menschen hergestellten chemischen RDX sowie Prototyps von Neutralisationssets entwickelt. Das Projekt wählt und testet außerdem die besten persönlichen Schutzausrüstungen, wozu die Anwendung eines Dreifachwerfers zählt, um die Versuche ballistisch realistischer zu gestalten. Die Gruppe kombiniert alle Instrumente zu einem Gesamtsystem, wobei die Gestaltung des Kommunikationssystems ein besonderer Schwerpunkt ist. Es wurden Protokolle zur endgültigen Validierung eingerichtet. Zu guter Letzt wurde das Projekt durch seine Internetseite und verschiedene Präsentationen bekannt, was in der Vorbereitung einer Dokumentation für das österreichische und belgische Fernsehen mündeten. TIRAMISU wird den Nutzern zertifizierte operative Instrumente und Benutzer-Support bereitstellen. So wird man nicht zur Wirkung gelangte explosive Kampfmittel sicher erkennen und neutralisieren und auf diese Weise erhebliche Gefahren beseitigen können.

Schlüsselbegriffe

Minensuche, Minen, Blindgänger, nicht detonierter Sprengkörper, Sprengstoffe, Tochtergeschosse

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