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Public Perception of Genetically modified Animals - Science, Utility and Society

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Zur Akzeptanz gentechnisch veränderter Tiere in der europäischen Bevölkerung

Eine Studie zu gentechnisch veränderten (GV) Tieren in der Nahrungsmittelproduktion und Pharmazeutik sollte gesundheitliche, Sicherheits- und Umweltrisiken wie auch ethische, kulturelle und ökonomische Aspekte enthüllen. Die neuen Daten bilden die Grundlage für künftige Politiken im Hinblick auf die Produktion und Kommerzialisierung gentechnisch veränderter Tiere.

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Gentechnische Veränderungen umfassen Klonen, Zellfusionen aus mehreren Organismen, die auf natürlichem Wege nicht gekreuzt werden können, oder der künstliche Transfer von Erbgut zwischen Organismen. Zwar wären einige Vorteile solcher Tiere für die Nahrungs- und Arzneimittelproduktion zu nennen, primär sind aber Gesundheits- und Umweltrisiken wie auch ethische und kulturspezifische Aspekte gründlich zu klären. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt 'Public perception of genetically modified animals - science, utility and society' (PEGASUS) führte Erhebungen unter der Bevölkerung durch und ermittelte ökonomische, gesundheitliche und Nachhaltigkeitsfaktoren im Zusammenhang mit GV-Tieren, um politische Entscheidungshilfen zu liefern. Schwerpunkte von Fallstudien waren Land- und Wasserorganismen sowie pharmazeutische Endprodukte, um Risiken und Vorteile abzuwägen. Offenbar sind die Menschen GV-Tieren gegenüber deutlich negativer eingestellt als es bei gentechnisch veränderten Pflanzen der Fall ist, vor allem, wenn sie in Nahrungsmitteln, weniger jedoch in Arzneimitteln verarbeitet werden. Weiterhin sind GV-Tiere fallspezifisch zu betrachten, d.h. gesondert nach verschiedenen Tierarten und den jeweiligen Gründen für die gentechnische Veränderung. Empfohlen wurde auch, dass Kosten-Nutzen-Analysen mögliche Gesundheits-, Umwelt- oder sozioökonomische Risiken in Ländern berücksichtigen müssen, die GV-Tiere importieren, um auszuschließen, dass nur die produzierenden Länder vom Export profitieren, und zwar auf Kosten insbesondere der Entwicklungsländer. Eine weitere wichtige Empfehlung für die EU war, Forschungen zur Verbesserung gentechnischer Methoden bei der Tierzucht zu unterstützen und möglichen Folgen besser abzuschätzen. Dies entspricht auch der allgemeinen Forderung nach Aufklärung des Verbrauchers, der selbstständig entscheiden kann, wenn gentechnisch veränderte und nicht veränderte Tiere eindeutig gekennzeichnet sind. Insgesamt legen die Ergebnisse nahe, dass die gesellschaftliche Akzeptanz ein wichtiger Faktor ist, wenn es um die Entscheidung für oder wider gentechnisch veränderte Tiere geht. Kommunikation und stärkeres öffentliches Mitspracherecht im Hinblick auf neue Politiken werden der Schlüssel dafür sein, mögliche Risiken und Vorteile detailliert aufzuzeigen.

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