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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Evaluation and development of measures to uncover and overcome bias due to non-publication of clinical trials

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Zur Überwindung des Publikationsbias in der klinischen Forschung

Klinische Studien (clinical trials, CT) beurteilen die Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten, medizinischen Geräten oder medizinischen Verfahren an großen Gruppen von Menschen. EU-finanzierte Forscher untersuchten nun den Publikationsbias bei klinischen Studien und stellten Empfehlungen vor, um Verzerrungen dieser Art zu vermeiden.

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In der klinischen Forschung bezeichnet der Begriff "publication bias" (statistische Verzerrung wissenschaftlicher Daten) die in irgendeiner Form wissenschaftlich, wirtschaftlich oder politisch motivierte Auswahl von Forschungsergebnissen. Ein Publikationsbias wirkt sich nachteilig auf die gesamte Forschung aus und untergräbt die Gültigkeit der veröffentlichten klinischen Forschungsergebnisse. Folglich kann dies für die öffentliche Gesundheit negative Folgen haben und zu Dopplungen von Forschungsaktivitäten führen, wenn die Ergebnisse nicht ausgetauscht und Studien unnötig wiederholt werden. Damit wiederum werden Ressourcen und Zeit verschwendet, auch werden Patienten, die an klinischen Studien teilnehmen, irrtümlich im Glauben gelassen, dass sie zur Verbesserung der medizinischen Behandlung beitragen. Das Projekt UNCOVER setzte quantitative, qualitative und partizipative Methoden ein, um Empfehlungen zur Vermeidung von Verzerrungen zu entwickeln. Schwerpunkt war dabei die Nichtveröffentlichung von Ergebnissen klinischer Studien. Die Partner von UNCOVER waren in ihren Bemühungen sehr erfolgreich. So wurden Listen von Interessenvertretern angelegt, institutionelle Analysen, eine systematische Überprüfung, Interviews, Workshops für klinische Szenarien und bibliometrische Analysen durchgeführt und Softwareprogramme entwickelt, um die wichtigsten Akteure und Strategien zu identifizieren und die Nichtveröffentlichung klinischer Studien zu verhindern. Eine systematische Prüfung ergab, dass derzeitige Maßnahmen zur Verringerung des Publikationsbias nicht greifen. So entwickelten die Forscher Mehrfachinterventionen mit drei komplementären Ansätzen gegen statistische Verzerrungen. Der Global Mandatory Approach (global verbindlicher Ansatz) legt den Schwerpunkt auf die weltweite Registrierung klinischer Studien mit eindeutiger Identifikationsnummer und Zusammenfassung der Forschungsergebnisse. Der Individualised Voluntary Approach (individualisierter freiwilliger Ansatz) vernetzt Forschungsförderung und Praxis der wissenschaftlichen Veröffentlichung. Catalytic Supplement (katalytische Ergänzung) fördert Verantwortung bei medizinischen Fachkräften und Einrichtungen wie Nichtregierungsorganisationen, Patientenorganisationen und Bildungseinrichtungen. Die Umsetzung dieser Ansätze erfordert die Durchsetzung "harter" und "weicher" Vorgaben sowie eine Änderung der Vergütungspolitik. UNCOVER befragte Experten und Interessenvertreter in Workshops zur Vermeidung von Publikationsbias und Förderung verantwortlicher Forschung und Innovation. Auf diese Weise entwickelten Forscher und Akteure gemeinsam eine Strategie zur Umsetzung machbarer Maßnahmen, die die klinische Forschung auf die gesellschaftlichen Bedürfnisse bei der Durchführung und Veröffentlichung klinischer Studien ausrichtet. So wurden viele der Hürden identifiziert, die noch überwunden werden müssen, um Publikationsbias zu vermeiden, und Empfehlungen für eine evidenzbasierte Medizin mit optimaler Ressourcenzuteilung entwickelt.

Schlüsselbegriffe

Publikationsbias, klinische Forschung, klinische Studien, systematische Überprüfung, partizipativer Ansatz, Gesundheitsversorgung

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