Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-05-27

A new integrative framework for the study of fish welfare based on the concepts of allostasis, appraisal and coping styles

Article Category

Article available in the following languages:

Wie gezüchtete Fische Herausforderungen wahrnehmen und bewältigen

Die Erkenntnis eines EU-Projekts, dass einzelnen Fische ihre Welt unterschiedlich und subjektiv wahrnehmen, lieferte einen Einblick zu der Frage, wie gezüchtete Fische mit Stress umgehen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt
Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Zuchtfische leiden unter einer Reihe von Stressoren wie Übervölkerung, schlechte Wasserqualität, Handhabung, Transport, Impfungen sowie Behandlungen gegen Krankheiten und Parasiten. Während einige einzelne Fische nur schlecht auf Stress reagieren, indem sie immer anfälliger für Krankheiten und sogar für den Tod werden, gedeihen andere unter den gleichen Bedingungen. Um das Wohlergehen von Zuchtfischen zu verbessern, befasste sich die EU-geförderte Initiative COPEWELL (A new integrative framework for the study of fish welfare based on the concepts of allostasis, appraisal and coping styles) mit den Unterschieden darin, wie Fisch Stress bewältigen und wie sich Stressbelastung auf die spätere Entwicklung auswirkt. Die Forscher untersuchten die drei wichtigsten europäischen Zuchtfischarten: Atlantischer Lachs (Salmo salar), Europäischer Wolfsbarsch (Dicentrarchus labrax) und Dorade (Sparus auratus). Sie setzten die Fische Stressoren aus, die unterschiedlich in Charakter, Intensität und Berechenbarkeit waren, und beobachteten die Reaktion in verschiedenen Teilen des Fischgehirns und in ihrem Verhalten. Sie zeigten erstmals, dass Fische mit unterschiedlichen Bewältigungsstrategien deutliche Unterschiede bei der Aktivierung des Vorderhirns aufweisen. Außerdem verwendeten die Forscher Zebrabärbling als Modell, um zu untersuchen, wie die subjektiven Wahrnehmungen eines Fischs zu verschiedenen Stressreaktionen führen. Sie zeigten, dass die Umgebung physiologische Reaktionen eher auf Basis der Bewertung der Beurteilung des Stimulus durch einen einzelnen Fisch statt auf Basis der Natur des Stimulus selbst auslöst. Die Art und Weise, wie die verschiedenen Fische den gleichen Reiz wahrnahmen, wurde dadurch beeinflusst, wie vorhersehbar und kontrollierbar der Stimulus war. Mit Blick auf die langfristigen Auswirkungen von chronischen Stressoren fanden die Forscher heraus, dass die Exposition gegen Stress in einem frühen Entwicklungsstadium im späteren Leben profunde Auswirkungen hatte. Dazu gehörten Veränderungen bei Genexpression, Wachstumsrate und Gehirnarchitektur in der späteren Entwicklung. Interessanterweise kompensierte juveniler Lachs ein stressinduziertes langsames Wachstum durch die Herunterregulieren von Stressreaktionen und schnelleres Wachstum. Dies deutet darauf hin, dass die Erfahrungen einer moderaten Menge an Stressbelastung während des frühen Lebens einzelne Tiere darauf vorbereiten könnte, in der Aquakultur besser zurechtzukommen. Ein tieferes Verständnis davon, wie Fisch ihre Welt einschätzen und mit ihrer Umwelt zurechtkommen, sollte sie Aufzucht von Fischen in Fischfarmen wesentlich beeinflussen. Dies sollte zu höheren Fischerträgen führen und die artgerechte Haltung von Fischen in der Aquakultur verbessern.

Schlüsselbegriffe

Zuchtfische, Stressoren, COPEWELL, Bewältigungsstrategien, Bewertung, Lachs, Wolfsbarsch, Dorade, Fischgehirn, Ontogenese

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich