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Metrocargo Intermodal Transport

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Effizienterer Schienengüterverkehr

Europas derzeitiges System zum Laden und Entladen im Schienengüterverkehr ist recht ineffizient. Mit einem neuen System soll es nun verbessert werden, indem mehr Fracht auf die Schiene kommt und damit die Straßen weniger überlastet werden.

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Auf dem europäischen Schienennetz sind etwa 10 % des Frachtmarkts unterwegs. Auf dem Straßenverkehr lastet der Rest, aber dieses hohe Güteraufkommen erzeugt Staus und führt zu zahlreichen Umweltproblemen. Während die meisten Interessengruppen sich einig sind, dass mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagert muss, gibt es dafür jedoch keine einfache Lösung. Der europäische Schienengüterverkehr hat mit einem unrationellen System zu kämpfen, bei dem die Frachtcontainer nicht an den Zwischenhaltestellen entlang einer Route entladen werden können. Die Container werden in Rangierbahnhöfen abseits der Hauptschienenwege mittels eines vertikalen Krans beladen und entladen. Oberleitungen verhindern eine Nutzung der Kräne außerhalb dieser Bahnhöfe und daher ist ein Horizontal-Ladekransystem erforderlich, das unter den elektrischen Leitungen hindurchpasst. Glücklicherweise wurde ein Prototyp eines solchen Systems von dem früheren EU-finanzierten Projekt "Vision for innovative transport" (VIT) entwickelt. Das Ziel des EU-finanzierten Projekts 'Metrocargo intermodal transport' (MIT) war nun, dieses System vom Prototypen zur Marktreife weiterzuentwickeln. Das fünfköpfige Konsortium arbeitete zwei Jahre bis zum Juli 2013 an der Verwirklichung dieses Ziels. Das Projekt stellte umfangreiche Details über seine Verbesserungen an 21 Bahnsystemen bzw. Schienengüterverkehrsszenarien zur Verfügung. Hier ergaben sich endgültige Entwürfe für Maschinen und Betriebssoftware. Das verbesserte System gestattet einen Güterverkehr ähnlich wie mit Fahrgästen, bei dem ein Zug an jedem Bahnhof anhält, so dass Container verzögerungsfrei abgeladen oder hinzugeladen werden können. Ein kurzer Weg auf der Straße würde den letzten Teil der Reise der Container bilden. Für Deutschland, Spanien, Frankreich und das Vereinigte Königreich wurden detaillierte Absatzstudien durchgeführt. Das System ist nun marktreif und den europäischen Entscheidungsträger bekannt, da man erhebliche Anstrengungen zur Verbreitung des Projekts auf Messen unternahm. Systemtests ergaben die Fähigkeit zur effizienten Beladung von Zügen in Häfen. Die Hafenbehörde von Savona im Nordwesten Italiens entschied sich zum Einbau des MIT-Systems am Bahnanschluss einer multimodalen Plattform, die sich derzeit im Bau befindet. Über das Schienenterminal werden 40 % der Kapazität des Containerhafens laufen. Das MIT-Projekt resultierte in der kommerziellen Einführung eines effizienten Schienengüterverkehrssystems. Es konnte zahlreiche Probleme für Europa lösen und gleichermaßen Chancen für die europäischen kleinen und mittleren Unternehmen aufzeigen.

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