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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Pharmacogenomic biomarkers as clinical decision making tools for clozapine treatment of schizophrenia

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Bessere Prognosen für Schizophreniepatienten

Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung. EU-finanzierte Forscher entwickelten Biomarker und prädiktive Tests, um schwere Krankheitsverläufe frühzeitig zu erkennen und gezielter behandeln zu können.

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Der Prozentsatz der Schizophreniepatienten, die an behandlungsresistenter Schizophrenie (TRS) leiden, ist mit 33 % beunruhigend hoch. Bei etwa der Hälfte dieser Patienten schlägt gar kein Medikament an, die übrigen reagieren nur auf Clozapin, das erste atypische Neuroleptikum, das auf dem Markt war. Je eher die Medikation beginnt, desto besser ist das Behandlungsergebnis. Das Projekt CRESTAR (Pharmacogenomic biomarkers as clinical decision-making tools for clozapine treatment of schizophrenia) wertete genetische, epigenetische und epidemiologische Daten von Patienten aus, insbesondere zum Ansprechen auf die Therapie und zu Nebenwirkungen. Mit diesem Ansatz können künftig Patienten identifiziert werden, die nicht auf Neuroleptika ansprechen oder potenziell tödliche Nebenwirkungen durch Clozapin entwickeln, was vor allem bei Kindern und Jugendlichen bedenklich ist. Registriert wurden zudem Patienten, bei denen Neuroleptika möglicherweise überhaupt nicht wirken. So wurden in genomweiten Assoziationsanalysen bei mehr als 11.000 TRS-Patienten und fast 25.000 Kontrollpersonen 10 genetische Loci gefunden, die mit Clozapinresistenz und TRS assoziiert werden. Eine integrierte europaweite Analyse einer Kohorte mit 544 Patienten enthüllte neue genetische Faktoren und Biomarker, die die Clozapinverwertung bei Schizophreniepatienten beeinflussen, insbesondere Agranulozytose. Die Forscher definierten zudem TRS-Phänotypen und -Genotypen bei Schizophrenie-Populationen und wollen nun mögliche genetische Zusammenhänge klären. Typ-2-Diabetes, der bei Patienten, die Clozapin einnehmen, häufiger ist, wird durch Gewichtszunahme moduliert. Patienten mit einem hohen polygenen Risiko-Score für Schizophrenie erhielten häufig Clozapin und waren Non-Responder. Damit steht ein großer Datenpool zur Verfügung, der die Entwicklung prognostischer Tests zur Sicherheit einer Clozapintherapie vereinfachen wird. Die Projektdaten wie auch neue Erkenntnisse, die in nächsten Jahren hinzukommen, werden die Basis für diese Tests sein. Die Ergebnisse von CRESTAR werden die Zahl der Krankenhausaufenthalte, Kosten für Studien und Belastung der Gesundheitssysteme senken und gleichzeitig die Sicherheit und Erfolgsbilanz klinischer Tests erhöhen. Zudem können die auf der Projektwebseite, in Workshops und Publikationen vorgestellten Ergebnisse dazu beitragen, die soziale Stigmatisierung von Schizophreniepatienten zu beseitigen.

Schlüsselbegriffe

Schizophren, Biomarker, Antipsychotikum, CRESTAR, Clozapin

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