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Inhalt archiviert am 2024-05-27

Compatibility of Agricultural Management Practices and <br/>Types of Farming in the EU <br/>to enhance Climate Change Mitigation and Soil Health

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Eine bessere Bodenbewirtschaftung für Landwirtschaftsbetriebe erreichen

Europäische Forscher ermitteln alternative Bewirtschaftungsverfahren, um den Rückgang der europäischen Bodenqualität aufzuhalten.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Bewirtschaftungsverfahren, welche die Menge an Kohlenstoff im Boden verringern, können bodenmikrobielle Aktivitäten, die Bodenstruktur und die Versorgung von Anbausorten mit Wasser und Nährstoffen stören. Diese können ebenfalls die Fähigkeiten von Böden mindern, Treibhausgasemissionen zu regulieren. Die EU-finanzierte Initiative CATCH-C (Compatibility of agricultural management practices and types of farming in the EU to enhance climate change mitigation and soil health) war auf bewährte Bewirtschaftungsverfahren (Best Management Practices, BMPs) fokussiert, um eine Verringerung und Vermeidung dieser Probleme zu erreichen. Die Auswirkungen von Bodenbewirtschaftungsoptionen wurden ebenso identifiziert wie die Hindernisse, die einer Umsetzung von BMPs in verschiedenen Arten von Landwirtschaftsbetrieben im Wege stehen. Es wurden Daten von mehr als 300 langfristigen Versuchen verwendet, um die Auswirkungen verschiedener Bodenbewirtschaftungsoptionen auf die ausgewählten Indikatoren zur Bodenqualität, zur Anbauproduktivität und zur Abschwächung des Klimawandels zu quantifizieren. Die BMPs verbesserten im Allgemeinen die Bodenqualität in mehrerlei Hinsicht. Im Zuge von CATCH-C wurde beobachtet, dass BMPs oftmals mit Kompromissen wie etwa geringeren Erträgen oder einem Emissionsanstieg einhergehen. Forscher stellten zudem fest, dass lokale Bedingungen die BMP-Effizienz und sogar die Wirkungsrichtung erheblich beeinflussten. Vierundzwanzig Arten von Landwirtschaftsbetrieben in ganz Europa wurden basierend auf dem Boden und den Klimadaten in Kombination mit ökonomischen landwirtschaftsbetrieblichen Merkmalen ausgewählt. Bezüglich dieser Landwirtschaftsbetriebe befragten die Forscher mehr als 2500 Volkswirte zu deren Wahrnehmung der Bodenbewirtschaftungsverfahren und des Konzepts der Bodendegradation. Das Team überprüfte zudem die bodenbezogene EU-Politik und wie diese die Umsetzung von BMPs fördert oder hindert. Forscher analysierten politische Pakete, die sich auf Böden auswirken können, um zu ermitteln, wie in diesen die Bodenbeteiligung beinhaltet ist. Berücksichtigt hierbei wurden Ziele in EU- oder nationalen Dokumenten sowie die lokale Umsetzung von Maßnahmen. Insgesamt wurde festgestellt, dass eine Einbindung von Bodeninteressen in die Politik kaum gegeben war. Zu den identifizierten Schlüsselaspekten, um die Politik effektiver zu gestalten, zählen unter anderem: die Vereinfachung einer mehr von unten nach oben ausgerichteten Einbindung spezifischer lokaler Interessen, Mechanismen zur Aufteilung von Forschungsfreigabe- und Informationsvermittlungskosten, die Überwachung von Auswirkungen unter Verwendung aussagekräftiger Indikatoren sowie die Optimierung der räumlichen Zuteilung an die am besten geeigneten Fördermittelregionen, die den EU-weiten öffentlichen Zielen (Kohlenstoffrückhaltung und -abscheidung) dienen. Schließlich wurde im Rahmen von CATCH-C KnowSoil geschaffen, ein webbasiertes Entscheidungsinstrument, das die Kosten und Vorteile nachhaltiger Verfahren für Volkswirte, die Öffentlichkeit und die Umwelt zusammenfasst. Das Instrument ist in sieben Sprachen verfügbar und bietet wissenschaftlich validierte Richtlinien für eine bessere Bodenbewirtschaftung, auf Grundlage derer sich die EU-Bodenpolitik gestalten lässt.

Schlüsselbegriffe

Bodenbewirtschaftung, Landwirtschaftsbetriebe, Landwirtschaft, Bodenqualität, bewährte Bewirtschaftungsverfahren

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