Fortschritte am Wasserreinigungsreaktor
Die chemische Industrie produziert ein breites Spektrum an nur schwer zu entfernenden Abfallprodukten, die noch vor kurzer Zeit ihren Weg in die Wasserversorgung fanden. Die strengen neuen EU-Gesetze bedeuten letztlich, dass diese Abwässer nicht direkt entsorgt werden können, sondern vor Ort dekontaminiert werden müssen. Mit der Unterstützung von EU-Finanzmitteln rief man das Projekt WATERPLASMA ins Leben, um ein chemikalien- und filterfreies Dekontaminationssystem zu entwickeln. Man baute einen Reaktor, der Wasser mittels Atmosphärendruckplasma reinigt, das aus hochaufgeladenen Atomen unter atmosphärischem Druck besteht. Die Forscher entwarfen und bauten einen Prototypen eines Reaktors (One-Atmosphere Uniform Glow Discharge Reactor), mit dem schon in der Vergangenheit auf wirksame Weise Schadstoffe aus Abwässern entfernt wurden. Der Prototyp beinhaltete Wasser- und Gassteuerungssysteme, Sensoren, ein Software-Komplettpaket zur Überwachung, Steuerung und Datenerfassung sowie eine Benutzerschnittstelle. Mit diesem Prototypen erzielte man Teilerfolge: einige Schadstoffe konnten in kurzer Zeit zu 100 % entfernt werden, während andere länger oder einen angepassten pH-Wert brauchten. Der Reaktor war überdies bei geringeren Schadstoffkonzentrationen effektiver. Nun sind weitere Arbeiten an dem Prototypen erforderlich, um die bei seinem Bau eingesetzten Materialien zu verbessern und die Reaktorkonfiguration im Sinne einer besseren Plasmamischung zu verändern. Das Endresultat wird als Nachbehandlungsprozess zur Dekontamination von industriellen Abwässern oder als letzter Schritt bei der Reinigung von Trinkwasser dienen.
