Neuer Impuls für Schweißprüfung
Das Rührreibschweißen ist ein Verfahren, das im festen Aggregatzustand abläuft. Reibungswärme eines sich zwischen zwei zu verbindenden Werkstücken drehenden Rührreibschweißwerkzeugs erweicht die Materialien. Außerdem wird durch das Werkzeug beim Passieren ein präzise gesteuerter Stauchdruck aufgebracht, um bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunkts hochwertige, intakte Schweißverbindungen zu erzeugen. Trotz aller wirtschaftlichen, ökologischen und technischen Vorteile konnte das volle Potenzial des Rührreibschweißens bislang nicht ausgenutzt werden, da kein zuverlässiges Qualitätskontrollsystem existiert. Und fehlerhafte Schweißnähte, auch wenn sie nur selten auftreten, beeinträchtigen Leistungsfähigkeit und Sicherheit der geschweißten Teile. Ein bislang noch nie erreichtes Echtzeit-FSW-Laser-Ultraschall-Inspektionssystem mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche verspricht nun eine bessere Marktdurchdringung in bestehenden Märkten sowie die Erschließung von neuen. Mit der EU-Finanzierung des Projekts "Development of an in-process quality assurance system for friction stir welding" (SIGNASTIR) konnte das Konzept aus dem Labor in das Produktionsumfeld gebracht werden. Die SIGNASTIR-System ist an der rückwärtigen Seite des Schweißwerkzeugs angebracht, um einen optischen Zugang zu der neu ausgebildeten Schweißnaht zu bekommen, wenn das Werkzeug entlang seines Wegs unterwegs ist. Anhand einer ganzheitlichen, aus einer Datenbank von Schweißparametern erstellten Schweißsignatur bewertet die berührungslose Technologie dann die Schweißnahtqualität. Sie ist für die Erfassung und Meldung des Vorhandenseins und der Position von Defekten konzipiert. Ein abgewandelter Laborprototyp war gleichermaßen in der Lage, die Größe der Hohlräume zu erkennen, was für die in der Industrie beheimateten Anwender des Rührreibschweißens von Interesse ist. Die Wissenschaftler optimieren derzeit das SIGNASTIR-System auf Grundlage von Versuchsergebnissen in einer realen Produktionsumgebung. Die Technologie wird zweifellos die Wettbewerbsposition der zahlreichen aktiven kleinen und mittleren Unternehmen des FSW-Sektors stärken. Mit einer kommerziellen Umsetzung wird nicht nur die Qualität der Schweißnähte und das Vertrauen in die Technik zunehmen, sondern werden auch weniger kostenintensive Offline-Inspektionen erforderlich sein und es fallen weniger Ausschuss und Nacharbeit an.
Schlüsselbegriffe
Reibrührschweißen, Rührreibschweißen, in-line, Qualität, Prüfung, Inspektion, Laser-Ultraschall, Schweißsignatur, Prototyp