Ansprache des Luxemburger Präsidiums anläßlich der Industrietechnologie-Konferenz
Am 27. Oktober 1997 hielt Frau Erna Hennicot-Schoepges, Luxemburgs Ministerin für staatliche Erziehung und Berufsbildung und amtierende Vorsitzende des Forschungsrats anläßlich der Konferenz der Kommission über Industrietechnologien in Toulouse die Eröffnungsansprache. Der Schwerpunkt dieser Ansprache lag auf der Bedeutung von Innovation für die europäische Industrie, insbesondere für die große Zahl der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa. Als Vorsitzende des Forschungsrats konnte sie berichten, daß die Diskussion der Vorschläge für das Fünfte Rahmenprogramm - eine Priorität des Luxemburger Präsidiums - gute Fortschritte mache. Sie brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, daß der Rat am 10. November der politischen Hauptrichtung des Programms zustimmen würde und war zuversichtlich, daß das Programm innerhalb des erforderlichen Zeitrahmens zur Gewährlesitung der Kontinuität der gemeinschaftlichen Forschungsanmstrengungen verabschiedet werden könne. Nach Aussage der Ministerin sind Innovation und die Anwendung fortgeschrittener Technologien für Europas wirtschaftliches Überleben unabdingbar. Produkte müssten besser konstruiert sein, sollten länger halten und dürften die Umwelt weniger belasten. Besonders die KMU liefen Gefahr, nicht die erforderlichen Fortschritte machen zu können, weil sie mangels der erforderlichen Mittel bei der Entwicklung nicht mithalten könnten. Forschung werde in immer stärkeren Umfang multidisziplinär, fuhr die Ministerin fort, und europäische Unternehmen müssten sich in stärkerem Umfang an die Forderung nach Kooperation und gemeinsamer Nutzung ihrer Ressourcen anpassen, wie dies ihre japanischen und US-Wettbwerber bereits täten. Hier biete das Fünfte Rahmenprogramm europäischen Unternehmen Möglichkeiten zur Kooperation bei angemessener Verteilung des Risikos. Das Fünfte Rahmenprogramm stelle gegenüber seinen Vorgängern eine echte Herausforderung dar, da es sich nicht nur mit wissenschaftlichen und technologische Fragen, sondern auch gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belangen und der eigenen Organisation auseinandersetzen würde. Ebenso wichtig sei die effektive Anwendung der Ergebnisse, insbesondere durch KMU, fuhr die Ministerin fort. Die CRAFT-Initiative sei ein wesentliches Hilfsmittel für die Anregung der Innovation durch KMU im Rahmen des Vierten Rahmenprogramms gewesen, der Innovations-Aktionsplan der Kommission müsse jedoch im Fünften Rahmenprogramm wieder seinen Niederschlag finden, z.B. durch stärkere Berücksichtigung von Plänen zur Nutzung der Ergebnisse bei der Projektauswahl. Abschließend bestätigte die Ministerin die erfolgreiche Arbeit im Rahmen der BRITE/EURAM- und SMT-Programme. Sie stellte fest, daß sich diese Programme bereits mit Aufgabenstellungen wie z.B. industrieller Wettbwerbsfähigkeit und wirtschaftlichem Wachstum befaßt hätten. Diese Programme, fuhr sie fort, brächten Teilnehmer zusammen, die auf einer Vielzahl von Gebieten tätig seien, und mit der Erprobung und Demonstration von Projekten in einem Industrieumfeld wäre eine rasche Realisierung durch konkrete Anwendung möglich.