Konvergenz - Gestaltung der Zukunft (EITC'97)
Die Europäische Informationstechnologie-Konferenz und -Ausstellung (EITC'97) hat vom 24. bis 26. November 1997 in Brüssel stattgefunden. Im Mittelpunkt der von ESPRIT, dem Forschungsprogramm für Informationstechnologien der Europäische Kommission, organisierten diesjährigen EITC standen Konvergenz und ihre Auswirkungen auf die künftige Entwicklung der Informationsgesellschaft. Etwa 2 000 Teilnehmer waren während der drei Tage bei Präsentationen, Workshops sowie als Besucher der Ausstellung zugegen, wo 80 Stände konkrete Beispiele neuer Technologien und Anwendungen präsentierten, die Europas Fähigkeit zur Beantwortung der Entwicklungen der Informationsgesellschaft illustrieren soll. Auf der Konferenz sowie auf der Ausstellung konnte der ansteigende Trend in Richtung Konvergenz eindeutig demonstriert werden, der das Konferenzthema wiedergab. Der anfänglichen Konvergenz zwischen den Sektoren Telekommunikation und Informationstechnologien folgt nun die Konvergenz der Inhalte- und Diensteanbieter. Die Sitzungen während der Konferenz boten Aktualisierungen der neuesten Entwicklungen in Grundlagentechnologien und förderten die Diskussion verschiedener aktueller Themen. Ein Großteil der Konferenz befaßte sich mit der Diskussion darüber, wie die neu entwickelten Anwendungen und Technologien den Alltag der Menschen beeinflussen würden - dabei wurden neue Methoden der Arbeit, des Lernens, der Unterhaltung, der geschäftlichen und sozialen Aktivitäten untersucht - und wie das Management und die Regulierung der Informationsgesellschaft in einer Zeit der Konvergenz behandelt werden können. Programmatische Reden von Jorma Ollila, dem Leiter von Nokia, und Nicholas Negroponte, dem Direktor des Massachusetts Institute of Technology (MIT) Media Lab, boten zwei persönliche Ansichten über die künftige Entwicklung der Informationsgesellschaft. Herrn Ollila zufolge steht die Entwicklung der drahtlosen Informationsgesellschaft im Mittelpunkt der nächsten Phase, in der persönliche Kommunikation sich der fortgeschrittenen Multimediendienste bemittelt. Er sagte, daß Nokia an vorderster Front in der Entwicklung einer offenen globalen Plattform stehe, die datenintensiven Diensten die Nutzung drahtlose Netze ermöglicht. Herr Negroponte merkte an, daß die Regierungen und Menschen auf der ganzen Welt die Auswirkung der globalen Informationsgesellschaft enorm unterschätzt hätten und viel größere Bemühungen erforderlich seien, um Kinder in ihre Entwicklung einzubinden, da sie den Nutzen daraus ziehen werden. Er rief zu einer Änderung der Haltungen in Europa auf, wo, außer in Skandinavien, die Verfügbarkeit des Internet-Zugangs und sogar von Heimcomputern nach wie vor gering ist. Ein Teil der Lösung liegt in der Reduzierung der Kosten für lokale Telefongespräche, sagte er, und bemerkte, daß der Internet-Zugang für Kinder so selbstverständlich wie das Atmen sauberer Luft sein sollte. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Veranstaltung war Technologietransfer und Innovation. Zusätzlich zur Ausstellung hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, verschiedene Online-Ergebnisse der Verbreitungsdienste zu betrachten und zu benutzen, einschließlich CORDIS, und PROSOMA, ESPRITs Dienst für "Anwendung von Innovation in Geschäftstätigkeit". Eine Anzahl von Sitzungen über Zugang zu Finanzierungshilfen sollten den Unternehmen helfen, Finanzmittel für die Entwicklung und Kommerzialisierung neuer Produkte zu erhalten. Etwa dreißig Unternehmen waren auf ein Investitionsforum eingeladen, wo sie die Gelegenheit hatten, sich selbst und ihre Produkte einer großen Auswahl potentieller Investoren zu präsentieren.