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Inhalt archiviert am 2023-02-27

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Wissenschaftler entschlüsseln einen Kandidaten für Biowaffen

Forscher aus Schweden, GB und den USA haben die komplette DNA-Sequenz von Francisella tularensis, einem der weltweit infektiösesten Keime, entschlüsselt. Diese Arbeit dauerte fünf Jahre. Verteidigungsexperten haben diese Nachricht begrüßt, da diese Bakterie als wichtiger Kan...

Forscher aus Schweden, GB und den USA haben die komplette DNA-Sequenz von Francisella tularensis, einem der weltweit infektiösesten Keime, entschlüsselt. Diese Arbeit dauerte fünf Jahre. Verteidigungsexperten haben diese Nachricht begrüßt, da diese Bakterie als wichtiger Kandidat für Biowaffen gilt. Gerade einmal zehn Mikroben reichen aus, um bei Mensch und Tier Tularämie, die sog. Hasenpest, hervorzurufen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass eine in der Luft freigesetzte Menge von 50 kg Francisells tularensis über einem Stadtgebiet mit 5 Millionen Einwohnern 19.000 Todesopfer und 250.000 Behinderte oder Verletzte fordern würde. Die Überlebenden wären für Wochen oder Monate krank. Die Arbeiten an der Genomsequenz haben sich bereits auf die Erforschung eines Impfstoffs ausgewirkt, und es wurden schon Proteinziele ermittelt. Ferner haben die Wissenschaftler einen seltenen Cluster von Genen entdeckt, die wahrscheinlich Krankheiten verursachen. Sie waren zuvor nie in einem lebenden Organismus gefunden worden, und ihr Vorhandensein deutet darauf hin, dass die Mikrobe bis jetzt unbekannte Möglichkeiten zur Verursachung von Krankheiten hat.

Länder

Schweden, Vereinigtes Königreich