Projektbeschreibung
Gesprächsfähigkeiten in Gebärdensprache: Der Fall des abwechselnden Sprechens in einer balinesischen Gebärdensprache
Das Abwechseln im Gespräch ist eine entscheidende Fähigkeit für die sprachliche Entwicklung eines Kindes. Es ist jedoch nur wenig darüber bekannt, wie sich diese Kompetenz bei Gebärdensprachen entwickelt. Unterstützt über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen wird diese Frage im Projekt LETITIA an gehörlosen Kindern beantwortet, die in einem balinesischen Dorf aufwachsen, in dem Gehörlosigkeit weit verbreitet ist und die lokale Gebärdensprache, Kata Kolok, oft verwendet wird. Die Kinder lernen Kata Kolok von Erwachsenen, die die Sprache benutzen. Das bietet die einzigartige Chance, zu erforschen, wie sich die visuelle und räumliche Kommunikation auf die Entwicklung der Fähigkeit zum abwechselnden Sprechen auswirkt. Im Projekt wird diese Entwicklung bei gehörlosen Kindern zwischen 1 und 4 Jahren aufgezeichnet und experimentell getestet, welchen Einfluss die Gesprächssituation auf das abwechselnde Sprechen hat. Dabei werden Erkenntnisse zu sozialen Interaktionen, aus der Linguistik der Gebärdensprache und zum Spracherwerb kombiniert.
Ziel
The acquisition of turn-taking is pivotal to a child's pragmatic development; learning how and when to contribute and align with your interlocutor is a critical skill that enables smooth conversation. Despite extensive research on the development of turn-taking in spoken languages, we know little about how this unfolds in sign languages. Differences are likely as deaf children usually lack rich language models (ecology), and the visual-spatial nature of sign languages poses different challenges to manage visual attention (modality). To address this gap, this project investigates turn-taking development in an exceptional context: a Balinese village characterized by high incidence of deafness and widespread use of the local sign language, Kata Kolok. Here, children acquire Kata Kolok surrounded by a village of signing adults, providing an unparalleled opportunity to study how signing-rich ecologies shape turn-taking development in the visuo-spatial modality. I conduct two complementary studies: First, I follow the developmental trajectory of turn-taking of deaf children across 1-4 years, comparing their practices to turn-taking practices used by the adult signers in their community. For this, I draw on a unique interactive corpus of longitudinal naturalistic recordings of children who acquire Kata Kolok from their deaf caregivers from birth (KKCSC) and use a micro-level analysis of spontaneous conversations. Second, I use an experimental spot-the-difference task to further tease apart how conversational setting affects turn-taking, examining whether age of conversation partners (child vs adult) and number of interlocutors (two vs three or more) affect turn-taking behaviour among adult and child Kata Kolok signers. Merging threads from social interaction, sign language linguistics and language acquisition, the LETITIA project represents a paradigm shift in the study of sign language acquisition, grounding linguistic observations and analyses in real-world language use.
Wissenschaftliches Gebiet (EuroSciVoc)
CORDIS klassifiziert Projekte mit EuroSciVoc, einer mehrsprachigen Taxonomie der Wissenschaftsbereiche, durch einen halbautomatischen Prozess, der auf Verfahren der Verarbeitung natürlicher Sprache beruht.
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- GeisteswissenschaftenSprachen und LiteraturSprachwissenschaftGebärdensprache
- NaturwissenschaftenBiowissenschaftenÖkologie
- SozialwissenschaftenPsychologiePsycholinguistik
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Schlüsselbegriffe
Programm/Programme
- HORIZON.1.2 - Marie Skłodowska-Curie Actions (MSCA) Main Programme
Aufforderung zur Vorschlagseinreichung
Andere Projekte für diesen Aufruf anzeigenFinanzierungsplan
HORIZON-TMA-MSCA-PF-EF - HORIZON TMA MSCA Postdoctoral Fellowships - European FellowshipsKoordinator
10691 Stockholm
Schweden