Projektbeschreibung
Ein genauerer Blick auf die Geschichte der Farbe
In der Antike war die Polychromie, die Kunst der mehrfarbigen Gestaltung, ein fester Bestandteil der Bildhauerei und Architektur. Allerdings ist die Verwendung von Farben bei römischen Statuen noch wenig erforscht. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts PolyCRomA soll die Bedeutung der Polychromie bei Statuen römischer Kaiser im prokonsularischen Afrika anhand der Sammlung des Nationalmuseums von Bardo in Tunesien untersucht werden. Dies wird die erste systematische Studie über die Verwendung von Farbe in der Bildhauerei einer wichtigen kaiserlichen Provinz sein. Zur Ermittlung der verwendeten Techniken werden multispektrale Bildgebung, UV- und VIL-Videomikroskope sowie In-situ-Analysen eingesetzt. Darüber hinaus werden auch die Typologie, Qualität und Herkunft der mehr als 100 farbigen Statuen im Korpus überprüft, die einen maßgeblichen Spiegel der afrikanischen Gesellschaft darstellen. Die Bedeutung der Polychromie soll dabei in Bezug auf den gesellschaftspolitischen und religiösen Zweck analysiert werden, zu dem diese Artefakte konzipiert wurden.
Ziel
Long neglected, the polychromy of ancient statues has been increasingly studied during the last 20 years with a multidisciplinary cooperation between humanities and natural sciences. If the use of colour seems omnipresent in Greek statues with an illusionistic aim, the phenomenon is not only understudied in Roman statues but also more ambiguous: the fashion for copying Greek statues seems to develop the taste for marble and the socio-political value of the statues could be reflected in the use of colour.
This action explores the meaning of Roman Imperial statues polychromy in Proconsular Africa though the Bardo museum collection in Tunisia, proposing the first systematic study of the use of colour in the statuary of an important Imperial province. The variety of typology, quality and provenance (local, Asia Minor, Rome workshops) of the more than 100 coloured statues in the corpus offers a significant mirror of the African society. Moreover, as the archaeological context of
discovery is well known, the meaning of the polychromy will be analysed in relation with the socio-political and religious purpose with which these artefacts were conceived.
The preserved traces of colour will first be documented by coupling visual investigation (by the support of multispectral imaging and UV and VIL videomicroscope) and in-situ analyses (XRF and µRaman) in order to identify the techniques used to colour the statues. Selected micro-samples will undergo further quantitative analyses (PIXE, SEM/EDX, hyperspectral imaging, FT-IR). Finally literary and epigraphic sources of Proconsular Africa mentioning the colour of statues will be inventoried and the use of colour on the statues will be compared with their counterparts in painting and mosaic.
The overall evaluation of the data will go beyond the scope of the province and will reach wider conclusions on the variations in the use of colour and its meaning, contributing to the history of colour and the modern perception of Roman art.
Wissenschaftliches Gebiet (EuroSciVoc)
CORDIS klassifiziert Projekte mit EuroSciVoc, einer mehrsprachigen Taxonomie der Wissenschaftsbereiche, durch einen halbautomatischen Prozess, der auf Verfahren der Verarbeitung natürlicher Sprache beruht. Siehe: https://op.europa.eu/en/web/eu-vocabularies/euroscivoc.
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