Aufzeichnung toxischer Algenblüten in Süßwasser
Blaualgen (Cyanoprokaryota) sind eine Art von Phytoplankton, mikroskopisch kleine Pflanzen, welche sowohl im Meer- als auch im Süßwasser eine stark sichtbare Algenblüte verursachen können. Die Algen können toxische Eigenschaften aufweisen, welche als Cyanotoxine bezeichnet werden. Wissenschaftler des EU-finanzierten Projekts Cyanoit untersuchten die gegenseitige Abhängigkeit von ökologischen Faktoren. Dabei kamen Computermodelle und Laborsimulationen von ökologischen Faktoren zum Einsatz, um die Toxinbildung zu untersuchen. Die Tests wurden außerdem mithilfe des Enzym-Immuntests (ELISA, Enzyme-Linked Immunosorbent Assay) und der physiochemischen Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC, High-Performance Liquid Chromatography) durchgeführt. Projektpartner benutzten zur Bestimmung der Wasserqualität Schlüsselindikatoren, darunter Artenzusammensetzung und -reichtum und die Biomasse des entnommenen Phytoplanktons. Besondere Aufmerksamkeit galt den Cyanoprokaryota und die Algenblüte wurde durch die Messung der Biomasse und der Dichte bestimmt. Ausgewählte Süßwasservorkommen wurden auf Cyanotoxine untersucht, dabei wiesen die Proben ein relativ geringes Maß an Phytoplankton und enthielten relativ wenige Spezies von Cyanoprokaryota. Forscher untersuchten außerdem 11 bulgarische Stauseen und Dämme, um die Schwermetallbelastung der Gewässer zu bestimmen. Die Ergebnisse zeigten, dass die am meisten vorgefundenen erhöhten Schwermetallwerte Zink, Blei und Kadmium betrafen. In einem der Stauseen war der Bleigehalt der entnommenen Probe 30 mal höher als der maximal zugelassene Wert von 0,01 mg/l, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegt wurde. Die Ergebnisse des Projekts Cyanoit verdeutlichten die Wichtigkeit einer kontinuierlichen Beobachtung und Überprüfung der Wasserqualität durch die Bewertung schädlicher Algenblüten in Süßwasser und die Aufzeichnung gefährdeter Gewässer. Die Initiative konnte daher bedeutend zur Sicherstellung von unbedenklichem Trinkwasser für die Menschen in Bulgarien beitragen.