Niedermolekulare Wirkstoffe zur Behandlung von Meningeomen
Ein Meningeom ist ein intrakranieller Tumor, der von den Hirnhäuten ausgeht (Membranen, die das Gehirn umschließen) und der, obwohl relativ häufig, meist gutartig ist. Die Standardtherapie ist die chirurgische Resektion. Ist keine vollständige Entfernung möglich, kommt es nach wenigen Jahren zum Rezidiv, was verdeutlicht, dass medikamentöse Strategien angezeigt sind. Ziel des EU-finanzierten Projekts HTDDSFMT (High throughput drug discovery studies for meningioma therapeutics) war die Suche nach molekularen therapeutischen Substanzen zur Behandlung des Meningeoms. Hierzu wurden im Hochdurchsatzverfahren fast 4.000 von der FDA zugelassene bioaktive Wirkstoffe gescreent. Wichtigstes Kriterium dabei war, dass sie durch die Blut-Hirn-Schranke direkt ins Gehirn gelangen können. Die Forscher identifizierten vier Substanzen und ermittelten an verschiedenen Zelllinien die für einen inhibitorischen Effekt erforderlichen Dosierungen. Anhand der Daten wurden zwei Leitstrukturen bestimmt, die in niedriger Dosis hochwirksam sind, um sie an einem Xenotransplantat-Mausmodell für Meningeom zu testen. Mechanistische funktionelle Analysen zeigten, dass SM1 den Wnt/β-Catenin-Signalweg hemmt bzw. apoptosefördernde Signale verstärkt und so den Tumor bekämpft. Insgesamt lieferte HTDDSFMT neue therapeutische Optionen gegen das Meningeom. Die identifizierten Substanzen werden nun weiter erforscht, um den klinischen Nutzen in Humanstudien zu validieren.
Schlüsselbegriffe
Kleines Molekül, Meningeom, Therapie, Blut-Hirn-Schranke, Wnt-Signalweg