Wechsel zu energieeffizienten Elektrogeräten
Die Einbeziehung von Umweltbelangen in Haushaltsprodukte und Geräte erfordert in jeder Phase des Designs strategisches Denken. Das jedenfalls bekamen vor kurzem die Teilnehmer eines Webinars zu hören. Das von der EU geförderte Projekt G.EN.ESI hatte dieses Webinar organisiert, auf dem neue Wege aufgezeigt wurden, um die Entwicklung von wirtschaftlich realisierbaren, kostengünstigen Produkten mit deutlich geringeren Umweltauswirkungen zu unterstützen. So lautete letztlich das Hauptziel des G.EN.ESI-Projekts. Das Projekt, das Ende Januar 2015 endet, hat eine Software-Engineering-Plattform entwickelt, die das Öko-Design und die Produktnachhaltigkeit von elektronischen und mechatronischen Produkten ankurbeln soll. Hier können Hersteller Tools finden, mit denen sie während der frühen Entwicklungsphasen technische Lösungen und ihre Auswirkungen auf den gesamten Produktlebenszyklus bewerten können. Der Energieverbrauch ist für die Produkthersteller zu einem wichtigen Punkt geworden. Der Wohn-/ Haushaltssektor trägt zu etwa 20 % des weltweiten Energieverbrauchs bei und der Anteil dieses Bereichs an den Treibhausgasemissionen überschreitet 35 %. Den Löwenanteil an diesem Energieverbrauch haben Haushaltsgeräte. Deshalb hat die EU vor kurzem Maßnahmen ergriffen, um den Energieverbrauch der Haushalte zu reduzieren. Zu Beginn dieses Jahres traten neue Energieeffizienzmaßnahmen in Kraft, die den Schätzungen der Kommission zufolge die von 11 Millionen Haushalten im Jahr verbrauchte Menge an Energie einsparen und damit die Energiekosten um 45 EUR pro Haushalt senken werden. Zu diesen Maßnahmen gehören Energiekennzeichnungen für Kochgeräte und Produkte, die online verkauft werden, und automatische Standby-Anforderungen für angeschlossenen Geräte und Kaffeemaschinen. G.EN.ESI geht daher auf eine reelle Nachfrage aus der Produktion ein. Gerätehersteller müssen ökologische Aspekte bei der Gestaltung neuer Produkte berücksichtigen, während sie gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben müssen. Das Projekt schätzt, dass frühe Design-Entscheidungen, zum Beispiel in der Konzeptphase, 70 bis 80 % der Gesamtproduktionskosten beeinflussen. Und so ist es eindeutig wichtig, dass sämtliche Entscheidungen auf fundierter Ebene getroffen werden. Während für die Designer bereits unterstützende moderne Softwareinstrumente für funktionale, strukturelle und ästhetische Entscheidungen existieren, gibt es noch keine einfach zu bedienenden Werkzeuge für die Umweltbewertung. Die Software-Plattform des Projekts geht auf diese Lücke ein, indem sie Produktdesignern dabei hilft, ökologische Design-Entscheidungen zu treffen, ohne dabei die Kosten aus den Augen zu verlieren. Ferner kann die Plattform vollständig mit anderen Entwurfs- und Entwicklungswerkzeugen, wie zum Beispiel CAD-Instrumenten, zusammengeführt werden. Während sich der vorgeschlagene Ansatz in erster Linie an den Haushaltsgerätebereich richtet, kann er leicht auf andere mechatronische Produkte erweitert werden. Das Projekt hat auch zu internationalen Öko-Design-Standards beigetragen, indem es Regeln und Richtlinien vorgeschlagen hat, um den Designprozess von ökologisch nachhaltigen Produkte zu managen. Am Webinar vom 12. Januar 2015 nahmen rund 30 Wissenschaftler und Mitarbeiter aus der Industrie teil. Die Veranstaltung begann mit einer Einführung in das G.EN.ESI-Projekt gefolgt von einer Demonstration der derzeit in der Entwicklung befindlichen Software-Werkzeuge. Das Webinar endete mit einer Fragerunde, die von Helen Cornwell von der University of Bath, einem wichtiger Partner des G.EN.ESI-Projekts geleitet wurde.
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