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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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BIOMOT erforscht, wodurch ein Einsatz für die Natur angetrieben wird

Auf der kürzlich stattfindenden gemeinsamen Abschlusskonferenz mit dem Projekt BESAFE erörterte das BIOMOT-Team die Erforschung der Faktoren, die Menschen dazu bringen, sich für die Natur einzusetzen sowie Möglichkeiten, diese Faktoren zu fördern.

Was motiviert die Menschen, die sich freiwillig für die Natur einsetzen? Werden sie von der Liebe zur Natur, von Pflichtgefühl oder sogar von gesundheitlichen oder oder wirtschaftlichen Bedenken angetrieben? Das EU-finanzierte Projekt BIOMOT, dessen Abschlusskonferenz Anfang dieses Monats gemeinsam mit dem Projekt BESAFE stattfand, hat innerhalb der letzten vier Jahre diese Fragen erforscht. Zu verstehen, was Einzelpersonen motiviert, sich für die Natur einzusetzen, könnte für die Regierungen und die EU eine entscheidende Hilfe bei der Entwicklung von Strategien für die Zukunft sein. Die BIOMOT-Projektteam bemühte sich, diese Informationen zutage zu fördern, indem man sich in der EU mit Umweltprojekten und den Menschen vor Ort befasste. Unter anderem führte das Team eine Online-Umfrage, 213 Interviews zur Lebensgeschichte engagierter Akteure sowie Interviews bei 34 Projekten durch, die für die Natur in der EU arbeiten, um zu erfahren, was sie antreibt. Die Team-Mitglieder nahmen zudem eine kritische Analyse und empirische Studie der Diskurse über die Bewertung der Ökosystemleistungen vor. Während seiner Rede auf der Konferenz fasste der Projektkoordinator Wouter De Groot die Ergebnisse zu einigen grundlegenden Resultaten zusammen. Als das Team beispielsweise die Lebensgeschichte der engagierten Akteure für die Natur untersuchte, stellte man fest, dass weder wirtschaftliche noch moralische Bedenken der Hauptgrund für ihr Handeln waren: "Wenn wir diese Lebensgeschichten betrachten, beobachten wir häufig eine erstaunlich intensive Begegnung mit der Natur während der Kindheit. Durch diese Begegnung entwickelt sich eine Verbundenheit mit der Natur, und die Natur gewinnt an Bedeutung. Diese Verbundenheit ist ausschlaggebend. Um sie zu pflegen, brauchen wir in unserem öffentlichen Diskurs eine Sprache der Verbundenheit." Das BIOMOT-Team wollte für seine Forschungsarbeit einen interdisziplinären Ansatz verwenden und die Erkenntnisse hinterfragen. Für diesen Ansatz zog man die Bereiche Ökonomie, Politikwissenschaft, Psychologie und Philosophie heran. Mithilfe der Forschungsarbeiten konnte das Team ein prototypisches Profil einer Person bestimmen, die sich sehr aktiv für biologische Vielfalt einsetzt. Die Forscher fanden heraus, dass zwanglose Aktivitäten rund um Natur in der späteren Kindheit wichtig sind und letztlich zu einem Einsatz für die Natur und die biologische Vielfalt im Erwachsenenalter führen können. Das Team ist nun dabei, die politischen Auswirkungen solcher Feststellungen zu formalisieren. Das BIOMOT-Team betrachtete auch den Diskurs zur Bewertung von Ökosystemleistungen – eine Idee, die in den letzten Jahren an Zugkraft gewonnen hat, sich aber bei einigen Ökologen als umstritten erweist. Tatsächlich zeigten die Ergebnisse von BIOMOT, dass die Marktbewertung ein Konfliktpunkt ist. Im Projekt wurden die verschiedenen Diskurse untersucht, und man fand heraus, dass politische Entscheidungen sich auf die ökonomische Bewertung von Ökosystemleistungen konzentriert, ohne den breiteren Diskurs mit einzubeziehen, der darüber hinaus existiert. Dies bedeutet, dass wir eine viel größere Stimmenvielfalt und die breiteste Palette an Diskursen in die Politikgestaltung einbeziehen müssen, und dies kann durch eine Brücke zwischen Organisationen und durch fachübergreifende Forschungspartnerschaften geschehen. Das Projekt wird Ende August seinen Abschluss finden. Die vor kurzem veröffentlichten Ergebnisse umfassen: wichtigste Projektergebnisse; Empfehlungen für die Politik zur Förderung eines engagierten Einsatzes für die Natur und das Paper http://www.biomot.eu/docs /BIOMOT%20Booklet%20WP4%20Draft%20June%202015,%202.0.pdf ("A theory of committed action for nature: interdisciplinary explorations"). Diese Ergebnisse sollten schließlich die Regierungen und die EU bei der Entwicklung von Maßnahmen und Initiativen unterstützen, die einen freiwilligen Einsatz für die Natur fördern. Weitere Informationen finden Sie unter: BIOMOT http://www.biomot.eu/index.php

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