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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Datenbank zu genetisch modifizierten Pflanzen hält europäische Futtermittel sicher

Regulierende Stellen und Lebensmittelhersteller können nun auf eine kostenlose Online-Datenbank zu genetisch veränderten Anbaupflanzen zugreifen, die zur Vermeidung von futtermittelbezogenen Gesundheitsrisiken von unschätzbarem Wert sein könnte.

Die IPAFEED-Datenbank ist ein zentrales Ergebnis des EU-finanzierten Projekts MARLON und enthält durchsuchbare Daten zur Überwachung der möglichen Auswirkungen genetisch modifizierten Anbaupflanzen auf die Gesundheit von Nutztieren. Indem Orientierungshilfe und die Mittel geliefert werden, Risiken genau zu überwachen, die durch genetisch veränderte Futtermittel für Nutztiere entstehen, soll das Projekt regulierende Stellen und die Lebensmittellieferkette dabei unterstützen, Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Die Lebensmittelsicherheit ist sowohl für die Industrie als auch für politische Entscheidungsträger zu einem entscheidenden Thema geworden. Die stark beachteten Lebensmittelskandale der letzten Jahrzehnte – vom BSE-Ausbruch in den 1990ern bis hin zum Pferdefleisch, das vor wenigen Jahren in Rindfleischprodukten nachgewiesen wurde – erschütterten das Vertrauen der Verbraucher in die Lebensmittelsicherheit. Dies war für Unternehmen mit Gewinnausfällen in Milliardenhöhe verbunden und schuf so eine Nachfrage nach noch genauerer Rückverfolgbarkeit und transparenterer Etikettierung von Produkten. Einige Einzelberichte zu den möglichen Auswirkungen genetisch veränderter Futtermittel auf Nutztiere erschienen in den Medien, konnten jedoch nicht bestätigt werden. Um Transparenz sicherzustellen, konzentrierten sich die Forscher des MARLON-Projekts darauf, das Wissen über die Auswirkungen genetisch veränderter Pflanzen in Futtermitteln an einem Ort zusammenzufassen. Um die IPAFEED-Datenbank zu erstellen, wurden Daten aus wissenschaftlichen Arbeiten extrahiert, die detaillierte Beschreibungen jeder Studie, verfügbare Ergebnisse und Verlinkungen von Quellen enthalten. Diese Datenbank wurde im Lauf des dreijährigen Projekts, das im Juli 2015 abgeschlossen wurde, kontinuierlich aktualisiert. Darüber hinaus führten elf Projektpartner aus acht Ländern Befragungen in ihren jeweiligen Nationen durch. Die Forscher sammelten noch weitere Informationen, etwa zu messbaren Tiergesundheitsindikatoren und zu bestmöglichen Verfahren, um die Belastung zu analysieren. Tools und Leitlinien zur langfristigen Gesundheitsüberwachung von Tieren, die mit genetisch modifizierten Pflanzen gefüttert werden, wurden ebenfalls entwickelt. Die guten Nachrichten für regulierende Stellen und die europäische Landwirtschaft sind, dass kurzfristige, langfristige und generationenübergreifende Futterstudien im Allgemeinen keine gesundheitlichen Auswirkungen von genetisch veränderten Futtermitteln auf Tiere belegten. Einige Auswirkungen könnten sogar positiv sein: Mehrere Berichte weisen etwa darauf hin, dass genetisch veränderte Anbaupflanzen, die widerstandsfähiger gegen Insekten sind, möglicherweise weniger toxische Chemikalien enthalten, die von Pilzen, die von Insekten beschädigten Pflanzen besiedeln, produziert werden. Genetisch modifizierte Pflanzen, die außerhalb Europas angebaut werden, gelangen oft auf verschiedene EU-Märkte, wo sie zu Tierfutter verarbeitet werden. Die EU erlaubt die Nutzung genetisch modifizierter Inhaltsstoffe, wenn jede der Anbaupflanzen strenge Sicherheitsprüfungen durchläuft, und Regulatoren machen noch immer eine Überwachung nach der Marktzulassung erforderlich, um die vorher getroffenen Annahmen zu bestätigen. Obwohl diese Anforderung noch nicht für genetisch modifizierte Futtermittel gilt, wird Europa durch das MARLON-Konsortium den Entwicklungen einen Schritt voraus bleiben, indem die genetisch modifizierten Inhaltsstoffe stets einfach überwacht werden können. Dies wird auch sicherstellen, dass Regulatoren über die notwendigen Mittel verfügen, falls die Überwachung von Futtermitteln nach ihrer Markteinführung eine gesetzliche Vorschrift werden sollte. Weitere Informationen sind abrufbar unter: MARLON-Projektwebsite

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