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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Tools unterstützen KMU bei der Vermarktung gesundheitsfördernder Polyphenole

Ein tieferes Wissen über die positiven Wirkungen von grünem Tee und Äpfeln wird zu fundierteren gesundheitsbezogenen Angaben auf der nächsten Generation gesundheitsfördernder Produkte führen.

In Ernährungsstudien wurde konsistent belegt, dass Menschen, die viel Obst und Gemüse zu sich nehmen, ein geringeres Risiko auf chronische Erkrankungen wie Herzleiden und Krebs ausweisen. Die Forscher des BACCHUS-Projekts konnten nun zeigen, warum genau dies so ist. Polyphenole sind Verbindungen, die in grünem Tee und Äpfeln natürlich vorkommen und die VEGF-Signalmoleküle blockieren, welche Arteriosklerose (den Aufbau von Plaque in den Arterien) auslösen können. Arteriosklerotischer Plaque und Plaqueruptur können wiederum Herzinfarkte und Schlaganfälle verursachen. Herzkreislauferkrankungen sind die führende Morbiditäts- und Todesursache in Europa, und leicht messbare Risikofaktoren (wie Blutdruck und Cholesterin) bilden den Ansatzpunkt internationaler Gesundheitsprogramme. Das Interesse an  – und der Konsum von – Polyphenolen, die sich nachweislich positiv auf die Gesundheit auswirken, wächst. Daher stellen diese Stoffe eine wichtige Geschäftsmöglichkeit für die Lebensmittel- und Nahrungsergänzungsmittelbranche und sogar die Pharmaindustrie dar. Anhand von Zellen, die aus menschlichen Blutgefäßen gewonnen wurden, stellten die Forscher fest, dass geringe Konzentrationen bestimmter Polyphenole aus grünem Tee und Äpfeln die VEGF-Signale hemmen können. Die BACCHUS-Wissenschaftler lieferten den ersten Nachweis dafür, dass Polyphenole diese Moleküle auf einen Spiegel begrenzen können, der im Blut auch nach dem Verzehr polyphenolhaltiger Nahrungsmittel zu beobachten ist. Die Forscher bemerkten zudem, dass Polyphenole unerwarteterweise ein weiteres Enzym-Signalsystem aktivieren, das Stickoxide im Blut erzeugt und so die Blutbahnen erweitert und Schäden vermeidet. Das Team analysierte außerdem die Freisetzung von Aminosäuren bei der Trockenpökelung von Fleisch. Die Forscher entdeckten, dass einige Peptide tatsächlich eine Entspannung der Arterien bewirken, sodass der Blutdruck sinkt und die Weiterentwicklung einer Arteriosklerose verlangsamt wird. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend wurde im vierjährigen BACCHUS-Projekt, das im Oktober 2012 gestartet wurde, ein tieferes Verständnis der bioaktiven Substanzen erarbeitet, die in Lebensmitteln zu finden sind, die in Europa häufig konsumiert werden. Seitdem wurden Tools entwickelt, mit deren Hilfe europäische Unternehmen die positiven Wirkungen von Polyphenolen vollständig ausschöpfen und sie so ihren Konsumenten zugutekommen lassen können. Das Toolkit umfasst bisher eine E-Learning-Plattform, mit der die Projektergebnisse und weitere Informationen verbreitet werden sollen, etwa an KMU und die allgemeine Öffentlichkeit. Darüber hinaus wurden Richtlinien mit bestmöglichen Verfahren für Dossiers zu gesundheitsbezogenen Angaben entwickelt. Diese Dokumente sollen eine wertvolle Ressource für Unternehmen sein, die eine gesundheitsbezogene Angabe zu einem Produkt genehmigen lassen möchten. Die Richtlinien sollen auch den Aufbau von Interventionsstudien zur menschlichen Ernährung anleiten, die speziell auf Anträge für gesundheitsbezogene Angaben ausgerichtet sind. Zudem wurde eine benutzerfreundliche, effiziente und flexible Benutzeroberfläche entwickelt, die Forscher bei der Suche nach und der Extraktion von Daten aus der eBASIS-Datenbank unterstützen soll. Diese international anerkannte Ressource stellt aktuelle, validierte wissenschaftliche Informationen zum Aufbau und den gesundheitlichen Vorteilen bioaktiver Verbindungen in Lebensmitteln bereit. Das neue Interface wird Forschern außerdem ermöglichen, den Konsum von Lebensmitteln und bioaktiven Verbindungen bei Erwachsenen im Vereinigten Königreich, Irland und Spanien einzuschätzen, um zu bestimmten, ob die für den beworbenen Effekt zu verzehrenden Mengen bei den gegebenen Ernährungsgewohnheiten realistisch erreichbar sind. Das BACCHUS-Forschungsteam wird seine Forschungsergebnisse in von Experten geprüften wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlichen und auf wissenschaftlichen Kongressen vorstellen. Das Projekt soll im September 2016 abgeschlossen werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter: BACCHUS-Projektwebsite(öffnet in neuem Fenster)

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