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Inhalt archiviert am 2023-03-24

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Hoffnung für Bauchspeicheldrüsenkrebspatienten durch neuartige Moleküle

EU-finanzierte Forscher haben neuartige Moleküle identifiziert und bewertet, die im Endeffekt zu lebensrettenden Krebsmedikamenten hinführen könnten.

EU-finanzierte Forscher haben erhebliche Fortschritte auf dem Weg zu einem neuen Arzneimittel gemacht, das die Lebenserwartung und die Lebensqualität von Pankreaskrebspatienten verbessert. Im Anschluss an ein systematisches Screening natürlicher und chemisch synthetisierter Stoffe war das Projektteam von PANACREAS (Integrating chemical approaches to treat pancreatic cancer: making new leads for a cure) in der Lage, eine Anzahl molekularer Ziele zu identifizieren, die über ein gewisses Potenzial verfügen, das Fortschreiten der Krebserkrankung aufzuhalten. Bestätigt sich eine starke krebsbekämpfende Wirksamkeit, könnte dies zu weiteren Tests und der Bewertung dieser Moleküle führen und somit hoffentlich zur möglichen klinischen Anwendung von neuen Krebsmitteln. Bauchspeicheldrüsenkrebs oder auch Pankreaskarzinom (pancreatic adenocarcinoma, PDAC) ist eine der aggressivsten Krebsformen beim Menschen, die jedes Jahr allein in Europa 34 000 Todesfälle verursacht. Trotz erheblicher Forschungsbemühungen in den letzten Jahrzehnten hatten konventionelle Behandlungsansätze – zu denen chirurgische Eingriffe, Bestrahlung, Chemotherapie und Kombinationen davon gehören – praktisch keine Auswirkungen auf den Verlauf dieses Krebses gezeigt, der sehr schnell Metastasen bildet und bei fast allen betroffenen Patienten zum Tode führt. Deshalb werden dringend neue Behandlungen für Pankreastumoren benötigt, um den körperlichen und psychologischen Zustand der Patienten erheblich zu verbessern und außerdem zur Senkung der Kostenlast des Gesundheitswesens auf die EU beitragen. Potenzielle neue Wirkstoffmoleküle, die von PANACREAS identifiziert werden, könnten die technologische Innovation weiter lenken, neue Chancen für Europas Pharmakonzerne schaffen und der Forschungsreputation Europas im Bereich der Behandlungen von Krankheiten, die als unheilbar angesehen werden, einen Aufschwung verleihen. Die Forschung nach neuen Wirkstoffen zur Bekämpfung der PDAC-Progression und damit zur Erhöhung der Lebenserwartung des Patienten sowie zur Erzielung von Effizienzen im Bereich der Gesundheitskosten war eine Priorität für die EU. Das PANACREAS-Projekt hat Kliniker, translationale Krebsforscher, Chemiker und zwei Pharmaunternehmen in einer integrierten Anstrengung zusammengebracht, um neue PDAC-Wirkstoffe zu synthetisieren und zu testen. Assays, Modelle und in silico Forschung wurden durchgeführt, um Inhibitoren verschiedener bekannter Tumorsuppressoren zu identifizieren. Das Team nahm an, dass bestimmte Proteine und Enzyme an der Verbreitung von PDAC beteiligt sind. Das Arbeitsprogramm des Projekts wollte insbesondere die klinischen Probleme und Herausforderungen angehen, denen Forscher bei der Entwicklung realisierbarer PDAC-Therapien begegnet sind. Dazu gehören die Resistenz gegen konventionelle Therapeutika und die starke Tendenz des Krebses zur Metastasenbildung. Diese Fragen wurden bei der Auswahl möglicher molekularer Ziele berücksichtigt. Das Projektteam synthetisierte neue Moleküle und bewertete deren Kapazität, spezifische mit Krebs assoziierte Mechanismen effektiv zu blockieren und bestimmte ihre Antikrebsaktivität in vivo. Moleküle, die eine vielversprechende Antikrebsaktivität in PDAC-Zellen aufwiesen, wurden anschließend tiefgehender untersucht. Überdies wurden chemische genetische Screens durchgeführt, um Verbindungen mit einer synthetischen tödlichen Aktivität in PDAC zu ermitteln. Die vielversprechendsten Verbindungen wurden zur Validierung des therapeutischen Potenzials an das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn geschickt. Das CIO Köln Bonn wurde als eines von ursprünglich fünf deutschen Spitzenzentren für Hämatologie und klinische Onkologie durch die Deutsche Krebshilfe ausgezeichnet. Das PANACREAS-Projekt wurde Ende Februar 2016 offiziell abgeschlossen. Weitere Informationen finden Sie auf der: PANACREAS-Projektwebsite

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