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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Friedenswächter spielen Online-Spiel zur Erhaltung des Friedens

Ein neues Rollenspiel eröffnet internationalen Einsatzkräften in Krisengebieten die wichtige Gelegenheit, soziale Kompetenzen weiterzuentwickeln.

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Eine effektive Zusammenarbeit kann für Friedenswächter auf EU-Missionen von zentraler Bedeutung sein, aber sie ist nicht immer einfach. Die vielfältigen Kulturen und Geschlechter der polizeilichen, militärischen und zivilen Einsatzkräfte und die verschiedenen Organisationen, denen sie angehören, erschweren oft eine effektive Kommunikation und Koordination. Die aktuelle Ausbildung konzentriert sich allerdings nicht hinreichend darauf, wichtige soziale Kompetenzen zu vermitteln. Ein neu entwickeltes digitales Rollenspiel könnte für Einsatzkräfte zur Erhaltung des Friedens genau das Richtige sein, um die verschiedenen geschlechtsspezifischen und kulturellen Themen besser zu verstehen, mit denen sie auf Missionen konfrontiert werden. Mit Unterstützung des EU-finanzierten Projektes GAP (Gaming for Peace) wurde das Spiel vor Kurzem am Trinity College Dublin eingeführt, welches das Projekt koordiniert. Soziale Kompetenzen durch Spiele Das 2D-Rollenspiel hat zum Ziel, allen Einsatzkräften, die im Rahmen von EU-Missionen zur Konfliktprävention und Friedensförderung im Einsatz sind, wie zum Beispiel in Afghanistan, im Irak, in Libyen und in Palästina, die notwendigen sozialen Kompetenzen zu vermitteln. Die Software schult die Friedenswächter in Kommunikation, kulturellem Feingefühl und Gleichstellungsbewusstsein. „Wir dachten uns, man könnte Friedenswächter doch mithilfe eines digitalen Rollenspiels soziale Kompetenzen vermitteln, da sie diese dann in einem Umfeld üben können, in dem Fehler keine ernsthaften Konsequenzen haben“, so die außerordentliche Professorin am Trinity College Dublin Anne Holohan in einer Nachrichtenmeldung der „The Irish Times“. Erhebliche Einsparungen bei den Ausbildungskosten sind laut Prof. Holohan ein weiterer Vorteil des digitalen Werkzeugs. Seit 2003 hat die EU 150 000 Einsatzkräfte auf 34 Missionen auf drei Kontinente geschickt. Die Ausbildung einer derartigen Anzahl Menschen aus verschiedenen Ländern und von verschiedenen Organisationen ist nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern auch sehr kostspielig. Prof. Holohan erklärt weiter, dass das Spiel „im Rahmen der Ausbildung erhebliche Geldsummen einspart. Gegenwärtig muss man für eine Ausbildung mit Rollenspielen Menschen aus ganz Europa an einem Ort zusammenbringen, was viel Geld und Zeit kostet.“ Um die sozialen Kompetenzen zu ermitteln, die für Friedenseinsätze notwendig sind, wurden bestehende Ausbildungsverfahren ausgewertet und detaillierte Befragungen von 180 militärischen, polizeilichen und zivilen Einsatzkräften mit Praxiserfahrung durchgeführt. Unter Verwendung der Informationen aus der Praxis wurden authentische, auf soziale Kompetenzen bezogene, Szenarien in das Spiel eingebaut. Die Spielerfahrung Man kann mit diesem Online-Werkzeug eine unbegrenzte Anzahl Einsatzkräfte schulen. Die Spieler verwenden Avatare, um die Rollen von Mitgliedern verschiedener Organisationen, Geschlechter oder Staatsangehörigkeiten zu übernehmen. Das Spiel ist leicht übers Internet zugänglich und kann in Abschnitten gespielt werden. Auf diese Weise können die Gruppen die sozialen Fragen besprechen, die das Spiel aufzeigt. Eine Bewertung der Spieler findet vor Beginn des Spiels, während des Spielablaufs und nach Abschluss des Spiels statt, sodass die Fortschritte der Teilnehmer bezüglich Kommunikation, kulturellen Feingefühls und Gleichstellungsbewusstseins nachverfolgt werden können. Wenn sie ihre Schulung abgeschlossen haben, erhalten die Spieler einen „Pass sozialer Kompetenzen“. Das Team von GAP umfasst 15 europäische Partner aus der akademischen Welt, der Wirtschaft, dem Militär und der Polizei. Das Projekt endete im Februar dieses Jahres. Weitere Informationen finden Sie unter: GAP-Projektwebsite

Länder

Irland

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