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Inhalt archiviert am 2022-12-02

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Erläuterungen zu den Externen Beratergruppen

Strategie und Transparenz waren die Hauptziele, die Jack Metthey im Sinn hatte, als ihm zum erstenmal die Idee der Externen Beratergruppen für das Fünfte Rahmenprogramm kam. Nachdem die Europäische Kommission beschlossen hatte, im Laufe des Fünften Rahmenprogramms für Revision...

Strategie und Transparenz waren die Hauptziele, die Jack Metthey im Sinn hatte, als ihm zum erstenmal die Idee der Externen Beratergruppen für das Fünfte Rahmenprogramm kam. Nachdem die Europäische Kommission beschlossen hatte, im Laufe des Fünften Rahmenprogramms für Revisionen Platz einzuräumen, beschloß Herr Metthey, der zum damaligen Zeitpunkt ein hochrangiger Berater in der Generaldirektion für Forschung war, die von den Programmen betroffenen Personen mit einzubeziehen. Damit würden zwei Absichten verfolgt, nämlich die Aktivitäten der Europäischen Kommission nach außen hin offenzulegen und zugleich vom Fachwissen und dem Rat wichtiger Akteure in Industrie und Hochschulen zu profitieren. "Wir wollten die Beziehung zwischen den verschiedenen Akteuren verbessern, die bei den Programmen von Seiten der Forschung, der Industrie und der Benutzer eine Rolle spielen, und dies zu einem Zeitpunkt, als wir versuchten, das Programmanagement weiter zu verbessern", sagte er. "Dieser Prozeß sollte auf Gegenseitigkeit beruhen. Wir öffnen uns nach außen hin, und im Gegenzug erfahren die Experten ein wenig mehr über unsere Arbeitsweise und vermitteln hoffentlich einen Teil davon den Menschen außerhalb der Institution." Das hat offenbar funktioniert. Ulf Olsson, der Vorsitzende der Externen Beratergruppe im Bereich der Luftfahrt sagte, daß seine Mitglieder eine immer positivere Beziehung zur Kommission entwickeln würden. "Vorher hatten wir die Befürchtung, daß die Europäische Kommission übertrieben bürokratisch ist, aber die Leute, mit denen ich bisher zu tun hatte, waren engagiert und hilfsbereit, und das erzähle ich überall. Sie hören uns zu und tun ihr Möglichstes, um das, was wir für notwendig halten, bereitzustellen." Die Gruppen wurden am 20. November 1998 gegründet. Dazu wurden 278 Experten für 17 Beratergruppen ausgewählt, um die Europäische Kommission von unabhängiger Seite im Zusammenhang mit Forschungsaktivitäten zu beraten, die im Rahmen der Leitaktionen des Fünften Rahmenprogramms durchgeführt wurden. Sie geben Ratschläge zum Inhalt und der Richtung der Leitaktionen, einschließlich dem Verfassen von ausführlichen Arbeitsprogrammen, dem Aufstellen von prüfbaren Zielen, damit die Ziele nach Möglichkeit erreicht werden können, und der Beratung zur Neuorientierung im Hinblick auf die Richtung des Programms, falls dies erforderlich ist. Obwohl die Europäische Kommission nicht verpflichtet ist, die Entscheidungen der Externen Beratergruppen anzunehmen, werden ihre Beiträge sehr geschätzt. Die Mitglieder werden nach ihrer persönlichen Eignung ausgewählt, das heißt, sie sind nicht an Organisationen oder Länder gebunden. Sie werden für einen Zeitraum von zwei Jahren aus dem Kreise hochrangiger Industrieller, Hochschulforschern, Forschungsanwendern, Mitgliedern regulierender Stellen und Vertretern sonstiger forschungsorientierter Stellen ausgewählt. Normalerweise müssen sie Staatsangehörige eines Mitgliedstaates sein, doch auch die Mitglieder aus Ländern, die mit dem Fünften Rahmenprogramm assoziiert sind, werden in Kürze zur Teilnahme aufgefordert. Die Europäische Kommission kann die Mitglieder der Gruppen auf verschiedene Weise auswählen. Einige Namen werden von verschiedenen Abteilungen der Europäischen Kommission weitergeleitet, und die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, Vorschläge einzureichen. Zusätzlich hat die Europäische Kommission 1998 im Amtsblatt eine Ausschreibung veröffentlicht, in der sie qualifizierte Personen aufgefordert hat, sich zu bewerben oder Personen vorzuschlagen, worauf nahezu 5.000 Antworten eingingen. "Sie müssen kompetent, unabhängig und in der Lage sein, eine strategische Vision zu verfolgen", so Herr Metthey. Obwohl nur 10% der Bewerber Frauen waren, konnte die Europäische Kommission aufgrund des hohen Maßes an Fachwissen den weiblichen Anteil der Gruppen insgesamt auf fast 30% anheben, wobei nahezu die Hälfte der Gruppen von Frauen geleitet wird. Es gibt zwar noch andere Stellen, die in das Fünfte Rahmenprogramm einbezogen sind, doch die Externen Beratergruppen spielen eine besondere Rolle. Die Programmausschüsse, die sich aus Regierungsvertretern der Mitgliedsstaaten zusammensetzen, äußern eine formelle Meinung zu den Vorschlägen der Europäischen Kommission hinsichtlich der Erstellung und Aktualisierung der Arbeitsprogramme für die spezifischen Programme sowie zu den Forschungsaktivitäten, die zur Förderung durch die Europäische Kommission vorgeschlagen wurden. Die Europäische Kommission muß die Ausschüsse wiederum über den Gesamtfortschritt des Rahmenprogramms informieren. Die Ausschüsse arbeiten auf der Grundlage einer qualifizierten Mehrheit, und wenn sie einen Vorschlag nicht annehmen, kann die Europäische Kommission den Vorschlag im Anschluß dem Europäischen Rat vorlegen. Im Gegensatz dazu spielen die Externen Beratergruppen nicht so eine formelle Rolle. Aber dennoch wird erst ihre Meinung eingeholt, bevor den Programmausschüssen Vorschläge vorgelegt werden. "Obwohl wir nicht verpflichtet sind, ihren Rat anzunehmen, hören wir sehr aufmerksam zu, was sie uns zu sagen haben - es gibt keinen Grund, warum wir dies nicht tun sollten", so Herr Metthey. Darüber hinaus treffen sich die Vorsitzenden aller Beratergruppen von Zeit zu Zeit, um die Gesamtrichtung der Programme und die Nutzung der Ergebnisse zu diskutieren. In Kürze werden sie 17 der insgesamt 60 Sitze im Europäischen Forschungsforum erhalten, das in den kommenden Monaten eingerichtet wird, um über Forschungsaktivitäten und das Rahmenprogramm strategisch beratend tätig zu werden. Die Gründung der Externen Beratergruppen ist auf Flexibilität ausgerichtet, ganz im Sinne der modernen Managementtechniken, die die Europäische Kommission einbringt. Das Ergebnis hängt sehr stark von den beteiligten Einzelpersonen und der Gruppendynamik ab. "Wir nutzen alle Beiträge, die wir von ihnen bekommen", so Herr Metthey. "Das ist sehr individuell. Einige Gruppen sind aktiver als andere, aber wir schätzen sie alle."

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