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Inhalt archiviert am 2024-05-28

"Lebanon-Europe ""on boarding"" to innovate and enhance research links in health"

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EU und Libanon kooperieren in der Genomforschung

Der Libanon sticht im Nahen Osten mit hochmodernen Forschungseinrichtungen und Fachkräften hervor. Die intensivere Zusammenarbeit mit dem Libanon über den Europäischen Forschungsraum (EFR) ist ein wichtiger Bestandteil internationaler Kooperationsbemühungen der der EU.

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Aktionen in diese Richtung sollen die wissenschaftliche Zusammenarbeit vertiefen und den Weg für die künftige Beteiligung an EU-Rahmenprogrammen (RP) und EU-finanzierten Forschungsprojekten erhöhen. Um diese ehrgeizige Vision Wirklichkeit werden zu lassen, schuf das EU-finanzierte Projekt LEB'IN (Lebanon-Europe 'on boarding' to innovate and enhance research links in health) einen Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen der renommierten St. Joseph Universität des Libanon (USJ) und der langjährigen französischen Partneruniversität Aix-Marseille (AMU). Die Zusammenarbeit beider akademischer Einrichtungen sollte das medizinische Forschungspotenzial im Libanon stärken, vor allem auf dem relativ jungen Feld der Genomik, was neben der regionalen auch der europäischen Genomforschung zugute kommen wird. Partnerschafts- und internationale Kooperationsaktivitäten (Vernetzung und Kontaktbörsen) sollten die Kapazitäten der USJ in bestimmten Bereichen stärken. So unterstützte ein internationales Institut die Projektpartner durch methodische Beratung, Coaching und Training. Parallel dazu organisierte das Projektteam Schulungsmaßnahmen in Frankreich und dem Libanon, um das Forscherpersonal der USJ auf die Beteiligung an EU-finanzierten Projekten vorzubereiten. Insgesamt erarbeiteten mehr als 30 libanesische und internationale Interessenvertreter aus dem medizinischen Bereich eine Entwicklungsstrategie für die USJ. Am Konsortium beteiligt waren ein libanesischer Hersteller von Inkubatoren und ein Zentrum für Wirtschaftsförderung, was der Förderung von Partnerschaften zwischen Forschung und Industrie diente. Ein Schwerpunkt des Projekts waren Sequenzierungsverfahren der nächsten Generation zur genaueren Diagnose und Behandlung seltener autosomal-rezessiver Erbkrankheiten. Im Rahmen gemeinsamer Forschungsprogramme wurden bereits Genmutationen in großen blutsverwandten Familien identifiziert, basierend auf Hochdurchsatzanalysen wie der umfangreichen Parallelsequenzierung. Weitere Aktivitäten waren Seminare, fachspezifische und wissenschaftliche Workshops, kurze Gastaufenthalte von Wissenschaftlern, Sommerakademien und Sat-Workshops. LEB'IN veröffentlichte mehr als 10 Publikationen sowie Newsletter und Nachrichten. Eine letzte große Konferenz wurde organisiert und die Projektarbeit auf einem Genetikerkongress in Frankreich und einem bedeutenden internationalen Kongress in Belgien vorgestellt. LEB'IN förderte neben der bilateralen wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der USJ und der AMU auch die individuellen Kompetenzen beider Universitäten. Die USJ könnte damit künftig eine Schlüsselrolle übernehmen, um die Fragmentierung in der europäisch-libanesischen Humangenetik zu überwinden. Insgesamt bieten die Projektarbeit und Ergebnisse neue Möglichkeiten, Genforschung auf höchstem Niveau zu betreiben, auch wird davon die Medizinforschung und Wirtschaft im Libanon und nicht zuletzt die EU-Forschung profitieren.

Schlüsselbegriffe

Genomforschung, Gesundheitsforschung, internationale Zusammenarbeit, Sequenzierungsverfahren der nächsten Generation, Erbkrankheiten

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