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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Anaglyptic Refreshable Photo-Haptic Screen

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Hightech-Schnittstelle für blinde Menschen

Ein neues Gerät könnte sehbehinderten Menschen schon bald viel mehr Möglichkeiten verschaffen, um über den Computer auf Informationen zugreifen oder mit einem neuem E-Einzellesegerät für Blindenschrift ein Buch lesen zu können.

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Die Gesellschaft bietet nicht immer Chancengleichheit für blinde oder sehbehinderte Menschen und das auch noch im Zeitalter der Information, wo noch mehr getan werden kann, um den Zugang zu Wissen zu begünstigen. Ein anaglyptisches und berührungsempfindliches Schnittstellengerät ähnlich einer Tafel mit einzelnen Stiften könnte zu einem wichtigen Instrument für Sehbehinderte werden, um auf einen Computer zuzugreifen oder Informationen zu lesen. In Verbindung damit kann auch der Einsatz von Fotohaptiktechnologie, bei der der Tastsinn und Infrarotlaser angewandt werden, der Fertigung innovativer Schnittstellenausrüstung für sehbehinderte Menschen zugute kommen. Unter diesen Voraussetzungen stellte sich das EU-Projekt "Anaglyptic refreshable photo-haptic screen" (ANAGRAPHS) der Herausforderung. Man arbeitete an der Entwicklung eines anaglyptischen bzw. taktilen Displays, das an einen PC angeschlossen oder als ein einzelnes E-Lesegerät für Blindenschrift (Braille-E-Book-Reader) genutzt werden kann. Das Projektteam verfolgte die Idee eines Geräts, das nicht nur Braille-Zeichen sondern auch andere visuelle Daten anzeigen und dem Nutzer auf diese Weise eine ganze Welt des Wissens eröffnen kann.Der Bau eines Prototypgeräts erforderte eine thermohydraulische Mikroaktivierung, bei der jeder Braillepunkt durch ein über Mikroprozessoren gesteuertes Heizsystem aktiviert wird. Bei dem Prototyp verwendete man einfache Wachse, die vom festen in den flüssigen Zustand übergehen, um eine leistungsfähige Schnittstelle zu entwerfen. Dazu gehörte gleichfalls die Entwicklung von technisch ausgereifter Software und Gehäusekomponenten.Parallel zum Bau des Prototyps entwickelte das Projektteam ein Kostenmodell für das Gerät. Es stellte sich heraus, dass das Produkt zu sehr günstigen Kosten und wettbewerbsfähig auf den Markt gebracht werden könnte. Man testete im Folgenden das System in Zusammenarbeit mit der University of York im Vereinigten Königreich, um Funktionalität, Leistung und Marktbedürfnisse zu bewerten sowie nach Möglichkeiten zur weiteren Kostensenkung zu suchen. Das als Traumobjekt für sehbehinderte und blinde Blindenschriftanwender beschriebene Gerät könnte eine wahre Revolution in der Art und Weise bedeuten, wie blinde Menschen mit Informationen aus der Außenwelt umgehen können.

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