Metallarbeit der Bronzezeit: Die Verbindung zwischen Waffen und Gesellschaft
In der späten Bronzezeit fanden deutliche Veränderungen statt, insbesondere hinsichtlich Metallen, Waffen und der sozialen Organisation. Vor diesem Hintergrund haben sich die Mitglieder des Projekts METAL WEAPONS CHANGE zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen der militärischen Praxis auf Technologie, Politik und Kommunikationsnetze zu untersuchen.Siedlungssysteme aus dieser historischen Epoche wurden auf Basis der Ausbreitung des Urnfield-Phänomens (das für das untersuchte geographische Gebiet des Projekts relevant ist) neu modelliert. "Urnfield" bezieht sich auf eine bestimmte Kultur der Epoche, die nach dem Brauch benannt wurde, die Toten zu verbrennen und die Asche in Urnen in Feldern zu vergraben. Diese Siedlungsveränderungen sind durch einen drastischen Anstieg des Bronzewaffenaufkommens gekennzeichnet. Die Projektmitglieder beachteten auch die Metallarbeit, die seit langem als Mittel dient, die Wanderung von Völkern, Kontakte über große Entfernungen und interregionale Beziehungen zu kartieren, sodass die transformative Rolle der Interaktionen in der gegebenen Region untersucht werden kann. Um jeden Schritt in der Kette von Arbeitsgängen mit Querverweisen zu versehen, darunter die Akquisition, die Produktion, der Verbrauch und die Aufbewahrung von Metall, besuchten die Forscher 25 Museen in 9 Ländern. Sie führten 300 Röntgenfluoreszenzanalysen durch und nahmen 110 metallografische und metallurgische Proben zur weiteren Analyse. Die Analyseergebnisse wurden in Publikationen in durch Experten geprüften Fachzeitschriften und thematischen Sammelbänden sowie im Rahmen von Konferenzen diskutiert. Die METAL WEAPONS CHANGE-Mitglieder bereiten derzeit die Monografie von Analysen und Ergebnissen vor. Die Forschungsarbeit des Projekts veranlasste die Organisation des Sheffield Aegean Round Table 2013 über das Thema der Definition prähistorischer Netzwerkverbindungen zwischen ägäischen, balkanischen und anatolischen Regionen.Durch die Projektarbeit wurden erfolgreich regionale Eigenschaften bei der Waffenkonstruktion bestimmt, die auf technologischen Entscheidungen für Gestaltung und Legierungszusammensetzung basieren. Es wurde auch gezeigt, dass Waffen von der südlichen Adria (wahrscheinlich Italien) ihren Weg in die heutigen Balkanstaaten fanden; umgekehrt wurden Waffen aus diesem Gebiet später in Griechenland und Italien entdeckt. Die gefundenen Waffen bestätigten, dass alle drei Gebiete durch den Austausch militärischer Objekte miteinander verknüpft waren. Insgesamt weisen die Projektergebnisse darauf hin, dass die Flussrouten der Balkanstaaten wichtige Bestandteile komplexer Kommunikationsnetze waren. Bewaffnung wird als der mobilste Typ von Artefakten angesehen, wobei das sich verändernde politische Klima die Art der Interaktionen in den untersuchten Regionen beeinflusste.