Bildgebung von Zellaktivitäten
Mit den bisherigen großen Fortschritten bei hochauflösenden Bildgebungstechniken konnten bereits zelluläre Strukturen und Funktionen auf mikro- und sogar nanoskopischer Ebene sichtbar gemacht werden.Die dynamische molekulare Bildgebung ist eine der hochleistungsfähigsten Techniken zur Erforschung zellulärer Mechanismen unter physio- und pathophysiologischen Bedingungen. Nun baut die Ernst-Moritz-Arndt-Universität (EMAUG) in Deutschland im Rahmen des EU-finanzierten Projekts ENVISION (Enhancement of research competitiveness in molecular imaging at the Ernst Moritz Arndt University of Greifswald) Forschungskapazitäten in diesem Bereich aus. Das vom EMAUG 2004 eingerichtete baltische MRT-Zentrum (Baltic Magnetic Resonance Imaging Center) umfasst inzwischen acht Forschungseinrichtungen (Neurologie, Gastroenterologie, Kardiologie, Anatomie und Zellbiologie, Humangenetik, Immunologie, Pathophysiologie und Pharmakologie). Doch trotz außerordentlichem Engagement und wissenschaftlicher Qualifikation am EMAUG mangelte es stets an Forschungsmitteln, Infrastrukturen und qualifizierter Ausbildung, was wiederum der weiteren Forschungsförderung und hochrangigen Forschungskooperationen im Wege stand. Mit EU-Unterstützung erwarb das EMAUG nun für den neuen medizinischen Campus ein Multi-Photonen-Mikroskopie-System für dynamische molekulare Bildgebung, und die neu angeworbenen und dortigen Wissenschaftler wurden vom Mikroskophersteller sowie externen Experten geschult. Sechs der acht Institutionen am EMAUG organisierten Gastaufenthalte bei strategischen Partnern an europäischen Universitäten, die ihr Wissen und Expertise wiederum dem EMAUG zur Verfügung stellten und die technische Einrichtung unterstützten. Das Team organisierte im Mai 2012 und im September 2013 zwei internationale Workshops. Damit hat ENVISION bereits viel dazu beigetragen, EMAUG als Marktführer auf dem interessanten Forschungsfeld der dynamischen molekularen Bildgebung zu etablieren. Diese acht Forschungsgruppen erreichten ihre wissenschaftlichen Ziele mit großem Erfolg und veröffentlichten sie in 16 Beiträgen renommierter internationaler Fachzeitschriften. Mit der starken internationalen Präsenz wird nun besserer Zugang zu Forschungsmitteln und weltweiter Anerkennung geschaffen. Die Aktivitäten von ENVISION gaben den Anstoß für weitere gemeinsame Projekte und mehr Wettbewerbsfähigkeit am EMAUG. Neben den wissenschaftlichen Fortschritten in der medizinischen Forschung dürfte das Wachstum des EMAUG auch die regionale Entwicklung fördern, was der lokalen Bevölkerung in der Euroregion Pomerania zugute kommen wird.
Schlüsselbegriffe
molekulare Bildgebung, lebende Zellen, Zellmechanismen, konkurrenzfähige Forschung