Entwicklung neuer Strategien zur Ziegenzucht
Ziegenzüchter in der EU stehen einer wachsenden Nachfrage nach Ziegenmilchprodukten und gleichzeitig einer neuen, strengeren Gesetzgebung gegenüber. Bislang konnte die herkömmliche Ziegenzucht auf Hormone, sogenannte Progestagene, zurückgreifen, um die Wirksamkeit der künstlichen Befruchtung (artificial insemination (AI)) zu erhöhen.Das EU-finanzierte Projekt "Hormone-free non-seasonal or seasonal goat reproduction for a sustainable European goat-milk market" (FLOCK-REPROD)(öffnet in neuem Fenster) hatte das Ziel, dieses Problem zu bewältigen und neuartige protestagenfreie Strategien zu entwickeln. Das Projekt konzentrierte sich auf die 11 gängigsten Ziegenrassen in 7 EU-Ländern.Die Forscher untersuchten den Einfluss, den die Anwesenheit von Männchen sowie die Photoperiode (Lichtmenge pro Tag) auf die weibliche Ovulation bei den verschiedenen Rassen und zu verschiedenen Zeiten des Jahres haben. Darüber hinaus wurde die Ernährung der Weibchen zur Verbesserung der Ovulation untersucht.Mithilfe der gewonnenen Informationen wurden drei neue AI-Protokolle entwickelt. Bei zweien wurde ein nicht-beschränktes Hormon (Prostaglandin) eingesetzt, während das dritte ein hormonfreies Protokoll war, das speziell für die biologische Landwirtschaft entwickelt wurde.Die Protokolle wurden bei einigen Landwirten in der EU getestet und auf Gültigkeit geprüft. Anschließend wurden verschiedene Veranstaltungen durchgeführt sowie ein Schulungshandbuch und ein Video ausgearbeitet, um diese Strategien unter den Landwirten zu verbreiten.