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Inhalt archiviert am 2024-06-18

SCHERD: a Study of Cuisine and animal Husbandry among Early farmers via Residue analysis and radiocarbon Dating

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Neue Einblicke in alte Gesellschaften

Von der EU geförderte Forscher analysierten die Inhalte von Tongefäßen, um mehr über Änderungen in Ernährungsweise und Wirtschaft während einer umformenden Periode in der Geschichte Europas zu erfahren.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Um das Verständnis vom Leben in Irland während des Neolithikums zu verbessern, wurden im Rahmen des SCHERD-Projekts moderne Methoden verwendet, um die Kochkunst sowie die Viehzucht der ersten Bauern zu untersuchen. Die Auswahl dieser beiden Forschungsfelder basierte auf dem Zusammenhang zwischen dem Auftauchen von Tonwaren und der Einführung der Landwirtschaft in Europa. Als erstes Forschungsziel sollten Inhalte verschiedener irischer Tongefäße aus dem Neolithikum identifiziert werden. Die Gefäße stammten dabei aus unterschiedlichen Perioden sowie von unterschiedlichen Teilen der Insel. Dabei wurden sowohl vom Gefäß aufgenommene als auch auf der Oberfläche zurückgebliebene Rückstände mittels systematischer Molekularanalyse und Isotopenuntersuchung analysiert. Ein zweites, damit zusammenhängendes Forschungsziel war es, genauere Zeitmarker für dies Ära zu erhalten. Dies sollte durch die direkte Datierung von Rückständen auf der Oberfläche der Gefäße bzw. von Rückständen, die vom Gefäß absorbiert wurden, erreicht werden. Die Forscher verwendeten Tongefäße aus Funden von 15 archäologischen Ausgrabungsstätten in ganz Irland. Die untersuchten Gefäße deckten alle Phasen der neolithischen Ära ab, wobei Material aus Häusern, Einhegungen, Grubenanlagen und Zeremonienstätten verwendet wurde. Die Untersuchungen zeigten sehr gut erhaltene Zusammensetzungen, die charakteristisch für abgebaute tierische Fette sind. Bei der Analyse der Lipidextrakte zeigte sich, dass Wiederkäuerfette – also Milchprodukte von Kühen oder Schafen – dominierten. Neben anderen interessanten Erkenntnissen erbrachte SCHERD den endgültigen Beweis, dass die Milchviehhaltung zu den ersten landwirtschaftlichen Tätigkeiten in Irland gehörte. Dadurch kann der Beginn der Milchviehhaltung in diesem Teil Europas um bis zu 2000 Jahre früher angenommen werden als bisher. Die im Rahmen von SCHERD angewendete Radiokarbondatierung zur direkten Datierung und die Ergebnisse der Studie werden zu einer höheren Auflösung sowie einer verbesserten Chronologie für das Neolithikum in Irland führen. Dies wird wiederum Forschungen zu anderen europäischen Chronologien bereichern. Die in diesem Projekt verwendete Datierungsmethode selbst könnte sich als bedeutende Entwicklung für die Datierung von archäologischen Ausgrabungsstätten, in welchen schlecht erhaltene organische Überreste gefunden wurden, herausstellen. Insgesamt betrachtet werden die Beiträge, die im Rahmen von SCHERD für die Archäologie geleistet wurden, einen positiven Einfluss auf die Untersuchung anderer Kulturerbestätten auf der ganzen Welt haben.

Schlüsselbegriffe

Tonwaren, Neolithikum, Kochkunst, Viehzucht, frühe landwirtschaftliche Methoden, Milchprodukte, Radiokarbondatierung

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