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The T cell immune response against latent infection with Mycobacterium tuberculosis

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Neue Konzepte für Tuberkuloseimpfstoffe

Tuberkuloseschutzimpfungen bieten nur teilweisen Schutz, da das Immunsystem die Erreger meist nicht vollständig eliminiert. Europäische Wissenschaftler forschten nun an neuen Ansätzen, um die Immunantwort gegen Mycobacterium tuberculosis (MTB) zu verstärken und machten sich dabei das Prinzip der Latenz zunutze.

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Tuberkulose ist noch immer ein hohes Gesundheitsrisiko, das jährlich Millionen Todesopfer fordert. Dazu ist fast ein Drittel der Weltbevölkerung mit der latenten Form der Tuberkulose infiziert. Bei dieser chronischen Form richtet sich die T-Zell-vermittelte Immunantwort hauptsächlich gegen wenige dominante bakterielle Epitope des Tuberkuloserregers. Rund 5% der latent infizierten Menschen entwickeln irgendwann die aktive Form der Tuberkulose – ein Beleg dafür, dass das Immunsystem die Bakterien nicht vollständig eliminieren kann. Auch sind die vom Immunsystem erkannten Epitope bei MTB-Stämmen konserviert, was darauf hindeutet, dass die T-Zell-Aktivierung u.U. das bakterielle Überleben und die Persistenz fördert. Das EU-finanzierte Projekt "The T cell immune response against latent infection with Mycobacterium tuberculosis" (TILIM) sollte Impfstoffe gegen subdominante MTB-Epitope entwickeln, um die Immunantwort zu verstärken. Definiert wurden daher subdominante Epitope des Proteins, auf die sich das Immunsystem bei einer MTB-Infektion zusätzlich richten kann. Um dies zu erreichen, wurden Tiere mit verschiedenen Polypeptiden geimpft, um Subdominanten-spezifische T-Zell-Immunantworten auszulösen. Für die künftige MTB-Prophylaxe wurden subdominante Epitope identifiziert. Nach der MTB-Infektion geimpfter Tiere zeigten diese Subdominanten-spezifischen T-Zellen ein verbessertes Zytokinmuster und einen gedächtnisähnlichen Schutzphänotyp. Eine vergleichbare Antwort ist bei Impfstoff-induzierten Dominanten-spezifischen T-Zellen zu beobachten, allerdings entsteht hier ein terminal differenzierter Phänotyp, bei dem die Immunreaktion gegen MTB mit der Zeit abnimmt. Im Gegensatz dazu waren Subdominanten-spezifische T-Zellen weniger differenziert, mit signifikant höherem Memory-ähnlichen Phänotyp, was auch bei Impfstoffen mit sowohl dominanten als auch subdominanten Peptiden beobachtet wurde. Dies legt nahe, dass die differentielle T-Zell-Entwicklung nicht infektionsbedingt war. Die Ergebnisse von TILIM haben starke klinische Implikationen und zeigen das Potenzial induzierter T-Zell-Antworten gegen subdominante MTB-Peptide. Diese Informationen sollten der Entwicklung einer neuen Generation von Impfstoffen gegen Tuberkulose dienen.

Schlüsselbegriffe

Tuberkulose, Impfung, Mycobacterium tuberculosis, latente Tuberkulose, T-Zelle, subdominantes Epitop, Zytokin, Phänotyp

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