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Biodiversity and Valorisation of blue Diatoms

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Blau Diatomeen geben Schalentiersektor Auftrieb 

Austern aus der Bucht von Biskaya liefern einen wertvollen Beitrag zur lokalen Wirtschaft und Feinschmecker zahlen einen hohen Aufpreis für die "grünen Austern". Die mikroskopisch kleinen Meeresalgen, die für die Färbung verantwortlich sind, sind Gegenstand einer EU-geförderten Initiative.  

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Das Projekt BIOVADIA (Biodiversity and valorisation of blue diatoms) untersuchte die Biologie und die biologische Vielfalt von blauen Diatomeen, einer Form von Mikroalgen. Die Forscher untersuchten ihre spezifische Blaupigmente sowie ihre Taxonomie und konzentrierten sich dabei auf ihre Stellung innerhalb der Gattung Haslea. Haslea ostrearia, die erste blaue Kieselalge, die je beschrieben wurde, ist bekannt für ihr wasserlösliches blaues Pigment, auch als Marennin bekannt, was für die Entstehung von grünen Austern verantwortlich ist. Außer, dass sich die Farbe der Austern ändert, wird das Fleisch durch die grüne Färbung auch süßer und schmackhafter. Dieses Phänomen führt zu den berühmten smaragdgrün gefärbten Austern in Westfrankreich, die für die Region von wirtschaftlicher Bedeutung sind. Die Projektpartner sammelten und identifizierten blau Diatomeen aus unterschiedlichen geografischen Regionen. Neue Arten von Marennin produzierenden Diatomeen wurden mithilfe von Morphometrie (Analyse ihrer Struktur) und molekulargenetische Marker gefunden und beschrieben. Die Forscher untersuchten auch die Art und Weise, wie die Physiologie der Diatomeen sich an ihre Umgebung angepasst hat, einschließlich Lebenszyklus und Reproduktion. Nach dem Sammeln und Isolieren, wurden Stämme von blauen Haslea durch den Vergleich der Morphologie von verkieselter Zellwand (Frustule), des UV-sichtbaren Spektrums ihrer Pigmente und der Sequenzen von einigen genetischen Markern aus ihren Plastiden, Mitochondrien und Kerngenomen charakterisiert. Diese Informationen führten zur Entdeckung von vier neuen Arten von blauen Haslea, einer im Mittelmeer (H. provincialis), zwei auf den Kanarischen Inseln (H. silbo sp. nov. und H. acoran sp. nov.) und einer in der Java-See (Haslea sp.). Verfahren zur Extraktion und Reinigung der blauen Pigmente wurden vom Konsortium verbessert. Eine Untersuchung ihrer biologischen Eigenschaften (antioxidanten, antiproliferativen) wurde ebenfalls durchgeführt, um das Verständnis dieser außergewöhnlichen Biomoleküle und davon, wie sie wirtschaftlich eingesetzt werden können, zu erhöhen. Es zeigte sich, dass Marennin das Wachstum der pathogenen Meeresbakterien Vibrio splendidus hemmte und das Larvenüberleben der blauen Muschel Mytilus edulis und der Jakobsmuschel Placopecten Magellanicus verbesserte, wenn sie diesem Erreger ausgesetzt waren. Dies ist von großem Interesse für eine nachhaltige Aquakultur, indem die Notwendigkeit für die Behandlung mit prophylaktischen Antibiotika reduziert werden kann, einem in der intensiven Aquakultur besonders relevanten Umweltproblem. BIOVADIA wird den Wissenschaftlern helfen, ein besseres Verständnis von Marennin-Pigmenten und blauen Diatomeen zu gewinnen. Dies wird den Anbau von grünen Austern und ihren Beitrag zur europäischen Wirtschaft verbessern und den Gourmets gleichzeitig ihren Genuss sicherstellen.

Schlüsselbegriffe

grüne Austern, BIOVADIA, blau Diatomeen, Haslea ostrearia, marennine, Morphometrie, molekulargenetische Marker, Frustule, Vibrio splendidus  

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