Kunstwerke werden mit Nanotechnologie konserviert
Für eine erfolgreiche Restaurierung von Kunstwerken hat die Erwärmung wesentliche Bedeutung - meist fehlt es den verfügbaren Heizungstypen jedoch an Steuerung, Gleichmäßigkeit und Genauigkeit. All das kann negative und irreversible Folgen haben. Außerdem bringt mangelnde Mobilität wertvolle Kunstwerke in Gefahr, da es beim Zugang zu abgelegenen Standorten oder beim schnellen Reagieren auf Notfälle bei der Verwendung von herkömmlichen Heiztischen Schwierigkeiten gibt. Das Projekt IMAT (Intelligent mobile multipurpose accurate thermoelectrical (IMAT) device for art conservation) ging diese Herausforderungen mit der Entwicklung von Präzisionsheiztechnik auf Grundlage von in eine leitende Beschichtung integrierten Kohlenstoffnanoröhren an. Das EU-finanzierte Konsortium vereinte Kunstrestauratoren, Ingenieure für Thermoelektrik und an Nanotechnologien arbeitende Forscher, um deren geballtes Expertenwissen auszunutzen. Die Projektpartner gestalteten drei Arten flexibler Heizmatten mit verschiedenen Designs (opak und ultradünn/gewebt, atmungsaktiv und transparent) sowie mit unterschiedlichen operativen und physikalischen Eigenschaften. Die IMAT-Standardversion (IMAT standard; IMAT-S) ist ein hochgenaues, mobiles, flexibles Niederspannungsheizgerät mit einer undurchsichtigen und nicht atmungsaktiven Silikonaußenhülle. Sie ist für die häufigsten Wärmebehandlungen vorgesehen, bei denen keine Sichtbarkeit und Atmungsaktivität erforderlich sind. Diese Version kann darauf programmiert werden, eine stabile, gleichmäßige und präzise Wärme von 25 bis 75 ºC bereitzustellen. Dieser Temperaturbereich wird im Bereich der Konservierung am häufigsten gebraucht. IMAT breathable (IMAT-B), die atmungsaktive Version, ist eine offenmaschige Niederspannungs-Heizeinrichtung mit nicht klebender silikonbeschichteter Oberfläche. Ein zweiter IMAT-B-Typ besteht aus einer elektrisch leitfähigen, aber isoliert offenmaschigen Heizung, die mit einer perforierten Polyurethanhaut verkleidet ist. Die atmungsaktiven Matten begünstigen den Luftstrom und das Einwandern von Feuchtigkeit, und sie werden bei konservierenden Behandlungen oft in Kombination mit milder Erwärmung eingesetzt. Jedoch sollte die Heizeinrichtung nicht mit organischen Lösungsmitteln verwendet werden. Diese Version kann Wärme von 25 bis 50 ºC liefern, und kann Temperaturen bis zu 85 ºC erreichen. Die transparente IMAT-Version (IMAT-T) besteht aus einem innovativen leichten Polyethylennaphthalat-Textil (PEN 60-30). Die Matte gestattet eine Transparenz von über 80 % bei gleichzeitiger Beibehaltung der erforderlichen Temperatur. Die Heizung kann derart programmiert werden, dass sie stationäre, einheitliche und präzise Wärme von 25 bis 75 ºC liefert. Die Mobilität und Vielseitigkeit aller Versionen der IMAT-Heizeinrichtung verschafft wichtige Vorteile für Konservierungsprofis und die Bewahrung von Europas Gemälden und anderen zweidimensionalen Kunstwerken.
Schlüsselbegriffe
Kunstwerke, Kohlenstoffnanoröhre, Wärmebehandlung, thermoelektrisch, Erhaltung, Heizmatten