Welten jenseits unseres Sonnensystems
Der aus der magnetischen Aktivität eines Sterns entstehende "Jitter" ähnelt von der Amplitude her sehr den Signalen, die von umlaufenden massearmen Planeten verursacht werden. Eine Entwirrung dieser Signale ist die größte Herausforderung bei der Forschung nach Exoplaneten auf Grundlage der Radialgeschwindigkeitsprofile. parDie am Projekt "The effect of stellar magnetic activity on protoplanetary discs and exoplanet detection" (ACTIVITY & PLANETS) arbeitenden Forscher konzentrierten sich auf die magnetisch aktiven Regionen wie etwa dunkle Flecken auf der Sternoberfläche. Über die Aktivität der Sonne weiß man schon viel und deshalb bezogen sich die Projektwissenschaftler auf sie, um die Geschwindigkeitsänderungen abzuschätzen, die durch über die Oberfläche der Sonne treibende Flecken erzeugt werden. Die Untersuchungen wurden dann auf ähnliche Sterne ausgeweitet, die bei der Suche nach einem erdähnlichen Planeten von Interesse sind. Im Einzelnen wurde der Jitter bei Radialgeschwindigkeitsmessungen aus der Kontinuum-Lichtkurve der Sonne anhand von Verzerrungen der durch Flecken verursachten Emissionslinien abgeleitet. Sonnenbeobachtungen dienten dem Projektteam als Ausgangspunkt. Im Weiteren wurden photometrische Vertreter ermittelt, die es ermöglich, den Anteil der stellaren Aktivität aus den Geschwindigkeitsprofilen der Exoplaneten zu entfernen. Man verwendete eine Kombination von Beobachtungen im mittleren Infrarot- und Submillimeterwellenlängenbereich, um die Auswirkungen stellaren magnetischen Aktivität auf die ersten Stufen der Planetenbildung zu untersuchen. Es wurden neu gebildete Sterne im Orionnebel-Haufen ausgewählt, die von einer wirbelnden Scheibe aus Staub und Gas umgeben sind. Die Wissenschaftler von ACTIVITY & PLANETS suchten nach den Effekten von Röntgenstrahlung auf die Scheibenchemie. Es ist bekannt, dass die winzigen Feststoffe in der Scheibe zu felsigen Planetesimalen verschmelzen, die zusammenstoßen und anwachsen und auf lange Sicht Planeten bilden. Die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler von ACTIVITY & PLANETS deuten jedoch darauf hin, dass die von Röntgenemissionen beeinflusste Scheibe einer geringfügig anderen Weg zur Planetenbildung verfolgt. Diese Arbeit wird den Astronomen eine neue Bewertung der magnetischen Aktivität an der Oberfläche von Sternen ermöglichen und uns mehr Einblicke in den Prozess der Planetenbildung verschaffen.