Genetische Anfälligkeit für rheumatoide Arthritis
RA ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die vor allem in Gelenken entzündliche Prozesse auslöst. Obwohl die Ätiologie noch weitgehend unbekannt ist, deutet die Häufigkeit der Erkrankung auf eine starke genetische Komponente hin. Genomweite Assoziationsstudien zeigten, dass fünf genetische Loci an der Krankheitsentstehung beteiligt sind. Neben diesen Loci wurde kürzlich auch ein Polymorphismus auf einem Gen entdeckt, das für das ko-stimulatorische Molekül CD40 kodiert. Wissenschaftler des EU-finanzierten Forschungsprojekts CD40RA-Projekts sollen dies weiter untersuchen, insbesondere die Rolle von CD40-Mutationen bei der RA-Pathogenese. Mit Sequenzierungstechnologien der nächsten Generation (NGS) wurden die häufigsten CD40-Mutationen bei RA-Patienten identifiziert. Gemeinsame kausale Mutationen sind dabei mit einer höheren Proteinexpression assoziiert, für die anschließend die biologische Relevanz beim Krankheitsgeschehen geklärt wurde. Um eine direkte Korrelation mit proinflammatorischen Signalen zu untersuchen, wurde die Expression von CD40 in B-Zellen unterbrochen. Weiterhin konnten durch Screening von fast 2.000 chemischen Verbindungen neue Entzündungshemmer identifiziert werden. Weitere Gene, die in der Studie als Faktoren identifiziert wurden, die das Risiko für RA erhöhen, sind IL2RA, IL2RB und CD2. Auf diese Weise könnte die Prognose, vor allem zum Schweregrad der Erkrankung, verbessert werden. Gleichzeitig eignet sich CD40 möglicherweise als Zielstruktur für die pharmazeutische Entwicklung von Therapeutika.