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The Earth in Transition: from Earliest Crust to Earliest Preserved Rocks

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Ein Fenster zur neu entstandenen Erde

Im Rahmen einer EU-Studie werden alte Zirkone untersucht, die Rückschlüsse auf die Bedingungen zum Zeitpunkt der frühen Erdgeschichte und auf den Übergang zu einer lebensfreundlicheren Umwelt zulassen. Die Ergebnisse werden ein besseres Verständnis der Prozesse ermöglichen, die sich auf alte Mineralien auswirken und könnten Aspekte der Ursprünge des Lebens enthüllen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Unser derzeitiges Wissen über die Natur und den Ursprung der frühesten Erdgeschichte basiert vorwiegend auf Untersuchungen von Zirkonsilikat (auch bekannt als Zirconiumsilicat). Zirkonmineralkörner bleiben in sehr jungem Gestein erhalten und fungieren als eine Art Zeitkapsel, die Aufschluss darüber gibt, wie die Erde im Hadaikum-Äon beschaffen war. Beim Hadaikum handelt es sich um die erste geologische Periode der Erde, die, lange vor Anbeginn des Lebens, als der Planet noch größtenteils in geschmolzenem Zustand und hochvulkanisch war, 400 Millionen Jahre umspannt. Alles was wir über diese Periode wissen geht auf Zirkonmineralkörner zurück. Um das Wissen zu vertiefen, finanzierte die EU das Projekt „The Earth in transition: From earliest crust to earliest preserved rocks“ (HADEAN). Die Untersuchung zielte auf einen Vergleich von auf Zirkonen basierenden Isotopeninformationen über das Hadaikum mit Daten ab, die jetzt über das älteste Erdgestein zur Verfügung stehen. Der Vergleich gab Aufschluss über die Beschaffenheit der damaligen Erdkruste und war dabei behilflich, Zustandsveränderungen im Hadaikum zu dokumentieren. Diese Informationen gaben ebenfalls Aufschluss darüber, warum so wenig Hadaikum-Gestein überdauert. An Proben, die extrem altem Gestein von verschiedenen Orten entnommen worden waren, wurde eine Reihe von Analysen durchgeführt (Ionen, Isotop, Elektronenmikroskop und Synchrotron). Die signifikantesten Ergebnisse betrafen Proben aus der Antarktis, die eine bislang unbekannte, ungleichmäßige Verteilung von Blei zeigten. Die Ergebnisse legten nahe, dass eine frühe Umverteilung von Blei stattgefunden hat und dass es sich hierbei nicht, wie bislang angenommen, um Überbleibsel alter Zirkone handelt. Ein Abbildungsinstrument für das Scanning von Ionen ermöglichte basierend auf Proben, die komplexen Entwicklungen zugrunde liegen, eine neue Herangehensweise zum Testen der Gültigkeit von Altersberechnungen. Die Ergebnisse waren für Geochronologen von Bedeutung, die unter Verwendung von inhärenten Gesteinssignaturen Gesteinsalter bestimmen. Das Projekt wird zur Erstellung einer Datenbank isotopischer Informationen für alle weltweit bekannten Orte älteren Gesteins führen. Zusammen mit Daten aus weiteren Arbeiten wird es möglich sein, neue Theorien zu bewerten und vorzuschlagen, die Aufschluss darüber geben, was sich im Hadaikum-Äon ereignete. Untersuchungen der Hadaikum-Umwelt werden von großer Bedeutung für das Verständnis der potenziellen Entwicklung des Lebens auf Erden und der Lebensfreundlichkeit des Planeten während dieses Zeitraums sein. Aus diesem Grund werden die Ergebnisse des Projekts nicht nur für Geologen, sondern auch für Biologen von großem Interesse sein. Weitere Ergebnisse werden derzeit beurteilt und Beiträge für die Veröffentlichung vorbereitet bzw. in führenden wissenschaftlichen Zeitschriften redigiert.

Schlüsselbegriffe

Zirkone, frühe Erdgeschichte, Hadaikum, erhaltenes Gestein, abbildender Ionenscan

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