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Inhalt archiviert am 2024-05-29

"Stress and the aging brain: the interplay between genetic susceptibility, aging and psychosocial stress on early symptoms of dementia"

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Faktoren der Disposition zur Demenz

Ältere Menschen, die mehr negative Lebensereignisse wie etwa den Verlust von geliebten Menschen oder Stress erlebt haben, haben ein höheres Risiko an Demenz zu erkranken. EU-Forscher haben die Rolle von psychosozialem Stress bei der Entstehung und für die Symptome von Demenz untersucht.

Bei einer Demenz ist man aufgrund von Einschränkungen im Denken und im Gedächtnis unfähig, normale Funktionen auszuführen. Derzeit liegt das kumulative Risiko, eine Demenz zu entwickeln, bei 20% und mit zunehmender Alterung werden etwa 50% der Bevölkerung irgendwann betroffen sein.    Das Projektteam von STAGED bezog Daten von fünf Längsschnittstudien über das Altern - drei vom schwedischen Zwillingsregister und zwei vom Aging Research Centre.     Studien zeigten, dass Faktoren wie Zeitpunkt und Häufigkeit von belastenden Lebensereignissen, genetische Anfälligkeit und die Telomerverkürzung das Auftreten von Demenz beschleunigen können.     Eines der ersten Anzeichen von Demenz ist ein verringertes Volumen des Hippocampus, dem Teil des Gehirns, der dem Gedächtnis und der räumlichen Funktion zugeordnet wird. Eine wichtige Erkenntnis ist die Tatsache, dass belastende Lebensereignisse vor dem achtzehnten Lebensjahr den Hippocampus beeinflussen.     Im Gegensatz dazu erhöhten solche Ereignisse im späteren Leben nur vorübergehend das Amygdala-Volumen. Die Amygdala ist ein Teil des Gehirns, der mit Emotionen und Stressempfindlichkeit verbunden ist. Zwei oder mehr belastende Ereignisse im Leben erhöhten das kardiovaskuläre Risiko. Dies wiederum erhöhte das Risiko für das Entstehen einer Demenz in den nächsten 15 Jahre - dreimal schneller als bei Personen ohne solche Belastungen.     Telomere sind repetitive Nucleotidsequenzen am Ende von Chromosomen. Interessanterweise ergab eine Analyse, dass bei Menschen mit einer geringeren Telomerlänge, die zwei oder mehr belastende Lebensereignisse erlebt hatten, das Gedächtnis über die Zeit stärker zurückging.    Die Gene FKBP5 und NR3C2 sind an affektiven Störungen, Stressempfindlichkeit und kognitiven Fähigkeiten beteiligt. Menschen mit zwei oder mehr belastenden Lebensereignissen, die außerdem Einzel-Nukleotid-Polymorphismen bei diesen Genen aufwiesen, zeigten einen stärkeren Verfall des Gedächtnisses über die Zeit. Im Vergleich dazu erlebten Menschen, bei denen nur einer dieser beiden Faktoren allein bestand, keinen Rückgang der Gedächtnisleistung.    Die Ergebnisse von STAGED liefern einen tieferen Einblick in Faktoren, die das Entstehen einer Demenz begünstigen. Anbieter von Gesundheitsdiensten und Entscheidungsträger können nun mithilfe dieser Daten Hochrisiko-Personen identifizieren und deren klinische Behandlung optimieren. So könnte der Beginn der Demenz verzögert oder die Schwere der Symptome gemildert werden, was zu einer bessere Lebensqualität führen würde.

Schlüsselbegriffe

Risiko, Demenz, Alterung, Lebensereignisse, psychosozialer Stress, genetische Dispositionen, Telomerverkürzung, Hippocampus, Stressempfindlichkeit, kognitiver Verfall

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