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Inhalt archiviert am 2022-12-07

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Energie aus Wellenkraft

In diesem Monat wird mit der Inbetriebnahme einer neuen "Wellenenergie-Versuchsanlage" in Plymouth (Vereinigtes Königreich) eine bahnbrechende Entwicklung auf dem Gebiet der Energiegewinnung aus dem Meer in Gang gesetzt. Die Versuchsanlage hat einen Durchmesser von knapp 4,60 ...

In diesem Monat wird mit der Inbetriebnahme einer neuen "Wellenenergie-Versuchsanlage" in Plymouth (Vereinigtes Königreich) eine bahnbrechende Entwicklung auf dem Gebiet der Energiegewinnung aus dem Meer in Gang gesetzt. Die Versuchsanlage hat einen Durchmesser von knapp 4,60 m und reicht bis rund 12 m unter die Meeresoberfläche. Sie soll am Eingang des Plymouth-Sound verankert werden. Ein von der Universität Plymouth koordiniertes europäisches Konsortium aus kleinen Unternehmen und Hochschulen hat die vergangenen 18 Monate an der Versuchsanlage gearbeitet und dabei bedeutende finanzielle Mittel aus dem Programm "CRAFT" der Europäischen Kommission erhalten. CRAFT-Projekte fördern die europaweite Zusammenarbeit zwischen kleinen Unternehmen und Hochschulen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sollen innovative Problemlösungen entwickelt werden. Zwar ist die Idee der Stromerzeugung aus dem Meer an sich nicht neu, aber die Frage, wie man die Wellenenergie als nachhaltige Energiequelle nutzen kann, hat Forscher in aller Welt jahrelang in Ratlosigkeit versetzt. Die neue Anlage wird hoffentlich zur Lösung dieses Problems beitragen. Sie arbeitet mit mehreren Wassersäulen, die im Rhythmus der Meereswellen schwanken. Die vom Wasser in den Säulen verdrängte Luft treibt eine Luftturbine an, die Energie erzeugt. "Trotz des noch andauernden Versuchsstadiums deuten die bisher durchgeführten Untersuchungen bereits darauf hin, daß die Anlage Elektrizität effizienter und in größerer Menge erzeugen wird, als dies bei früheren Versuchen der Fall war. Im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen handelt es sich im Prinzip um eine freischwimmende Boje, die sich nicht nur mit den Wellen frei bewegen und somit stürmischen Bedingungen besser widerstehen kann, sondern auch hinsichtlich ihres Standortes weniger Einschränkungen unterworfen ist", so die Forscher an der Universität Plymouth. Diese Technologie könnte für die Energieversorgung abgelegener Inseln und Offshore-Anlagen eingesetzt werden, wo man derzeit noch auf teure, herkömmliche Verfahren zur Energieerzeugung zurückgreifen muß, die wertvolle natürliche Ressourcen verbrauchen. Meereswellen seien dagegen eine erneuerbare Energiequelle, und die Wellenenergietechnik könne eine saubere, angenehme und rentable Alternative bieten, so das Forschungsteam. "Langfristig könnte die mittels dieser Technologie erzeugte Energie zur Versorgung von Küstenstädten, zur Deckung des regionalen Energiebedarfs und schließlich als Ergänzung des nationalen Verbundnetzes dienen, ohne daß Schadstoffe oder giftige Rückstände anfallen", so das Team weiter. Nach der Inbetriebnahme im Juli wird das Forschungsteam weitere sechs Monate mit der Prüfung und Bewertung der Anlage beschäftigt sein. In die Anlage eingebaute Zusatzgeräte übermitteln Daten zurück an Land, so daß das Team ständig die Leistung der Anlage überwachen kann. Die Anlage basiert auf einem einzigartigen Konzept, das von dem kleinen britischen Unternehmen Embley Energy Ltd. erfunden und patentiert wurde. Das Unternehmen hatte die Universität Plymouth mit der Ausarbeitung und Prüfung ihrer Theorien beauftragt.

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