Zur Geschichte der Alchemie im mittelalterlichen Wien

Bedeutende alchemistische Texte aus dem mittelalterlichen Wien wurden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Gesundheit

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Die Faszination für Naturphilosophie war typisch sowohl für das späte Mittelalter als auch die frühe Neuzeit. Österreich, insbesondere Wien war mit seiner zentralen Lage in Europa, seinen natürlichen Ressourcen und der Universität ein prädestinierter Standort für das alchemistische Denken. Alchemie war zugleich Handwerkskunst und Denkrichtung, und sie schuf die Grundlagen für die Apotheke der Neuzeit. Doch trotz ihrer Bedeutung sind die Wiener Sammlungen alchemistischer Schriften aus dem 14. bis 17. Jahrhundert wissenschaftshistorisch kaum untersucht.

Daher befasste sich das EU-finanzierte Forschungsprojekt ALCHEMVIENNA (Alchemical manuscripts in medical Vienna, 14th-17th century) näher mit der Geschichte der alchemistischen Exploration und ihrem Einfluss auf die Medizin in Österreich und analysierte hierzu die Wiener Handschriften. Wie sich herausstellte, sind die alchemistischen Quellen in den Hunderten von Handschriften umfangreicher als bislang vermutet.

Einer der vielen interessanten Aspekte war, dass das meiste Wissen zu neuen Substanzen und chemischen Produkten aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammt. Außerdem wurden zwei medizinische Handschriften aus dem 16. Jahrhundert und deren Verbindung mit der Alchemie analysiert.

Die Projektergebnisse wurden auf wissenschaftlichen Konferenzen und über verschiedene Medienkanäle der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Forschungsarbeit zeigt, dass im Rahmen einer Neukatalogisierung der Sammlung in der Österreichischen Nationalbibliothek bislang unveröffentlichte Texte ergänzt werden müssen. Sie bietet auch Material für künftige Studien in der Geschichtswissenschaft und Geistes- und institutionellen Geschichte.

Schlüsselbegriffe

Medizinisch, mittelalterlich, alchemistische Schriften, Wien, Alchemie, chemische Substanzen, Ärzte, Wissenschaftsgeschichte

Projektinformationen

ALCHEMVIENNA

ID Finanzhilfevereinbarung: 252918

Projekt abgeschlossen

Startdatum 1 Juli 2011

Enddatum 30 Juni 2013

Finanziert unter

• Specific programme "People" implementing the Seventh Framework Programme of the European Community for research, technological development and demonstration activities (2007 to 2013)

Gesamtkosten € 156 422,80

EU-Beitrag € 156 422,80

Koordiniert durch

MEDIZINISCHE UNIVERSITAET WIEN
Austria