Die Verteidigung von Pilzen durchbrechen
Oomycetes, auch als Algenpilze bezeichnet, sind eine Gruppe aus mehreren hundert Organismen, die früher für Pilze gehalten wurden. Pilz- und Algenpilzerkrankungen verursachen weltweit jedes Jahr unter den wichtigsten fünf Anbaupflanzen einen Ernteverlust von über 175 Millionen Tonnen. Durch nachhaltiges Eindämmen dieser Krankheiten könnten jährlich Lebensmittel für weitere 4 Milliarden Menschen produziert werden. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts "Cell wall biology in oomycete pathogenicity" (CBOP) wurde der Schutzschild, durch den Pilz- und Algenpilzzellen geschützt sind und der die Kontaktfläche zwischen Erreger und Wirtsorganismus bildet, als Ziel für die Krankheitsbekämpfung ins Auge gefasst. Das Blockieren der Synthese der Pathogen-Zellwand durch Steuerung der notwendigen Enzyme führt zum Zelltod des Erregers, sodass die Wirtspflanze vor der Krankheit geschützt ist. Die CBOP-Wissenschaftler ermittelten mehrere biosynthetische Enzym-Targets, die an der Bildung wesentlicher Bestandteile der Zellwand, darunter Zellulose und Chitin, beteiligt sind. Sie identifizierten Matrix-Polysaccharide und -Proteine der Zellwand, die als Schlüsselregulatoren der Zellwandbildung bei Oosporen fungieren. Die Gene, die diese Moleküle kodieren, sind ideale Targets zum Blockieren der Zellwandsynthese, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Die größten Nutznießer der CBOP-Forschung sind die Landwirtschaft sowie die Agrochemie-, Agrikultur- und Aquakultur-Sektoren. Die Ergebnisse liefern neuartige Gen-Targets und vielversprechende Moleküle für eine nachhaltige Bekämpfung verheerender Fisch- und Pflanzenerkrankungen.
Schlüsselbegriffe
Pilze, Erkrankungen, Anbaupflanzen, Fisch, Oomycetes, Algenpilze, pathogen, Wirt, Zellwand, biosynthetisch, Enzym, Cellulose, Chitin, Gene
