Und nun die Weltraumwettervorhersage: Es sind Stürme im Anzug!
Explosive Eruptionen auf der Sonnenoberfläche sind relativ häufig. Die meisten Sonnenstürme verfehlen die Erde, da die durch Sonneneruptionen freigesetzten Plasmawolken weg von unserem Heimatplaneten in den Weltraum geschleudert werden. Von denen, die sich Richtung Erde bewegen, interagieren nur die Hälfte mit der Magnetosphäre der Erde und lösen dort geomagnetische Stürme aus und intensivieren Nordlichtphänomene. Um die dynamischen Phänomene in der inneren Sonnenatmosphäre zu verstehen, die geomagnetische Stürme auslösen, ist ein kombinierter, interdisziplinärer Ansatz erforderlich. Das von der EU finanzierte Projekt SOLSPANET (Solar and space weather network of excellence) zielte darauf ab, den Prototyp eines gesamteuropäischen Forschungsnetzwerks zu erschaffen, das die Weltraumlageerfassung unterstützt. Das Expertenwissen der Netzwerkmitglieder erstreckte sich von analytischen und numerischen Modellierungsfertigkeiten bis hin zu zukunftsweisenden Beobachtungsmethoden für sichtbare Wellenlängen bis ins extreme Ultraviolett, Dekameter-Funkspektroskopie sowie Niederfrequenz-Funkbeobachtungen. Das Netzwerk unterstützte gleichermaßen Kooperationen zwischen Nachwuchsforscherinnen und -forschern aus EU- und Nicht-EU-Instituten. Die Nachwuchsforscherinnen und -forscher besuchten Spezialkurse, um ihre Fähigkeiten in der Weltraum- und Sonnenwetterdatenverarbeitung weiterzuentwickeln. Erfahrene Forscherinnen und Forscher sammelten eine große Datenmenge, die von verschiedenen Typen an Instrumenten und Onlineressourcen stammten. Außerdem entwickelten sie analytische und numerische Modelle, die zu einem integralen Bestandteil der Weltraumwettervorhersage- und Prognosesysteme der Zukunft werden könnten. Das SOLSPANET-Team widmete seine Anstrengungen der Schaffung eines einheitlichen Arbeitsumfelds für die Wissenschaftler des Weltraumwettergebiets. Die Vorhersage von Sonnenstürmen bleibt eine echte Herausforderung. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die vorhandene Infrastruktur brauchbare Hinweise liefern kann. Unabhängig vom Prognosevermögen sorgen Weltraum- und Bodenbeobachtungen für zusätzliche Erkenntnisse über unsere Weltraumumwelt. Ein gewaltiger Sonnensturm könnte Telekommunikationssatelliten und Funkkommunikation unterbrechen sowie Stromnetze zum Zusammenbrechen bringen. Dazu würde helles Nordlicht erstrahlen. Verstehen die Forscher die Beschaffenheit der Zusammenhänge von Ursache und Wirkung im umgebenden Geospace, so können sie bessere Vorwarnungen für mit der Sonne zusammenhängende Ereignisse erteilen, die auf der Erde umfassende Störungen anrichten können.
Schlüsselbegriffe
Weltraumwetter, Sonnenstürme, SOLSPANET, Forschungsnetzwerk, Prognosefähigkeit, Vorhersagevermögen
