EU-Projekt befaßt sich mit der Verkehrspolitik in den Städten
Die Möglichkeiten für eine Preispolitik im Bereich des städtischen Verkehrs sollen von acht europäischen Städten gemeinsam in Angriff genommen werden. Die Städte nehmen an "Progress", einem Projekt des Fünften Rahmenprogramms, teil, das vor kurzem in Bristol (Vereinigtes Königreich) angelaufen ist. Rom, Trondheim, Edinburgh, Kopenhagen, Genua, Göteborg und Helsinki werden gemeinsam mit dem Projektkoordinator Bristol die nächsten vier Jahre der Entwicklung und Umsetzung einer Reihe von Konzepten und Technologien für die Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren widmen, "um die Effektivität und Akzeptanz integrierter Preisfestsetzungspläne im städtischen Verkehr bei der Realisierung der Ziele im Verkehrsbereich und der Erhöhung der Einkünfte aufzuzeigen". Die Partner werden eng mit einer Reihe von Schlüsselgruppen wie z.B. Verkehrsbehörden, Betreibern öffentlicher Verkehrsmittel sowie Forschungsinstituten und Beratern zusammenarbeiten, um die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Umfeld der Preisgestaltung im städtischen Verkehr zu entwickeln und zu bewerten. "Der Schlüssel zum Erfolg auf diesem Gebiet ist die Erkundung der öffentlichen Meinung und die Entwicklung von Plänen, die den Ansprüchen sowohl der Unternehmen als auch der Bürger gerecht werden", sagte Stadträtin Helen Holland, Beauftragte für Umwelt, Verkehr und Freizeit des Stadtrats Bristol. "Die Öffentlichkeit muß einen greifbaren Nutzen sehen - bessere öffentliche Verkehrsmittel und eine sauberere, sicherere Umwelt. Wir begrüßen die Beteiligung von "Progress", da es sehr positive Maßnahmen zu diesen Fragen ergreift." Mehrere Städte werden sich vor allem mit der Anpassung der Tarifstrukturen und Zahlungsverfahren für Straßenbenutzungsgebühren an diejenigen für öffentliche Verkehrsmittel und Parkgebühren befassen, um so eine realistischere Verteilung der Umwelt- und Sozialkosten zu erreichen. An anderen Orten konzentriert man sich auf die Entwicklung von Verbundsystemen für die Zahlung von Straßenbenutzungsgebühren, Beförderungsentgelten für öffentliche Verkehrsmittel, Parkgebühren und anderen örtlichen Waren und Dienstleistungen. Das Projekt dient auch der Entwicklung guter Arbeitspraktiken bezüglich der elektronischen Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren und diesbezüglicher Konzepte. Diese werden in Form einer Reihe von Leitlinien und Empfehlungen zur Umsetzung und Nutzung der Systeme zur Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren vorgelegt. Sie richten sich an politische Entscheidungsträger und Projektleiter und zielen auf die Entwicklung einer gemeinsamen europaweiten Politik ab. Die Entwicklungen in jeder dieser Städte werden von einem europäischen Expertenteam im Rahmen ihrer Aufgabe in der europäischen Verkehrspreisfestsetzungsinitiative (European Transport Pricing Initiative, CUPID) überwacht und bewertet.