Australien gründet Fonds zur Unterstützung von Gesundheitsprojekten im Rahmen des RP5
Australische Forscher, die mit EU-Partnern in Forschungsprojekten im Bereich Gesundheit und Medizin im Rahmen des Programms Lebensqualität des Fünften Rahmenprogramms (RP5) zusammenarbeiten, können jetzt Unterstützung von ihrem eigenen National Health and Medical Research Council (NHMRC - Nationaler Forschungsrat für Gesundheitswesen und Medizin) beantragen. Der NHMRC hat kürzlich an Achilleas Mitsos, Generaldirektor der GD Forschung der Kommission, geschrieben und die neuen Mittel angekündigt. Man erhofft sich von diesem Fonds eine Förderung der Zusammenarbeit zwischen der EU und Australien auf diesem Gebiet. Dieser Schritt erfolgte aufgrund Anfang dieses Jahres zwischen Beamten stattgefundener Diskussionen, die übereinkamen, dass zur Ermutigung australischer Forscher zur Teilnahme am RP5 Maßnahmen getroffen werden müssten. Die australische Delegation untersuchte eingehend, in welcher Weise andere Länder mit Kooperationsabkommen für das RP5 zu diesem Zweck ihre Verwaltungsverfahren angepasst haben. Sie waren besonders von dem Ansatz der Schweiz beeindruckt. Australiens NHMRC hat daher beschlossen, Peer-Bewertungen der EU für RP5-Projekte zu akzeptieren, anstatt auf eine Beurteilung durch Peer-Gruppen sowohl in Canberra als auch in Brüssel zu bestehen. Jedoch wird er in den Fällen, in denen die Nachfrage nach Mitteln die verfügbaren Mittel übersteigt, "einen gewissen Rahmen zur Überprüfung von Finanzierungen aufgrund von nationalen Interessen und zur Zuteilung von Mitteln auf der Grundlage der Notwendigkeit", für sich behalten. Die Finanzierungsentscheidungen von Australien können auch mit dem Zeitplan für RP5 synchronisiert werden. Australische Forscher, die an Projekten beteiligt sind, die im Rahmen der Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen des Programms Lebensqualität mit einer Einreichungsfrist bis zum 11. Oktober 2000 ausgewählt wurden, können jetzt Unterstützung durch den NHMRC beantragen. Es handelt sich dabei um ein Wettbewerbsverfahren, in dem die Qualität des Projekts, seine Relevanz und sein Mehrwert für die australischen Forschungsziele und die Notwendigkeit der Finanzierung berücksichtigt werden. Vorgenannte Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen umfasst die folgenden Forschungsgebiete im Bereich Gesundheitswesen und Medizin: - Kontrolle ansteckender Krankheiten: Entwicklung von Impfstoffen, neue Strategien für Behandlung und Vorbeugung, Probleme der öffentlichen Gesundheit; - die Zellfabrik: Entwicklung von neuen diagnostischen und therapeutischen Strategien; - chronische, degenerative und seltene Krankheiten: gemeinsame zugrundeliegende pathogene Mechanismen; - Genome und Krankheiten genetischen Ursprungs - Genomanalyse, funktionelle Genomik und Proteomik; - Neurologie: Zellkommunikation, Gehirntheorien; - Forschung im Bereich öffentliche Gesundheit und Gesundheitsdienste: Forschung im Bereich Gesundheitsdienste und Sicherheit am Arbeitsplatz, Bekämpfung von drogenbezogenen Problemen; - Forschung bezüglich Personen mit Behinderungen; - Bioethik. "Während man dies auf einer Ebene als eine bescheidene Entwicklung ansehen kann, setzt es doch einen wichtigen Präzedenzfall, dem andere australische Finanzierungsgremien folgen können", so Jan de Kok, stellvertretender Leiter der Delegation der Europäischen Kommission für Australien und Neuseeland. Im Rahmen des Vierten FTE-Rahmenprogramms der EU arbeiteten Forscher aus Australien und der EU an insgesamt 38 Projekten zusammen. Davon betrafen dreizehn den Bereich Gesundheit und Medizin. Im ersten Jahr des Fünften Rahmenprogramms wurden zehn gemeinsame Projekte der EU und Australiens ausgewählt, wovon vier sich auf den Bereich Medizin und Gesundheit beziehen.