Zu den Landschaften der europäischen Vergangenheit
Eine Landschaft kann als ein Bereich verstanden werden, in dem Aktion und Interaktion erfolgen, einschließlich eines historischen Transformationsprozesses im Laufe der Zeit. In diesem Bereich wird eine Verbindung über ähnliche Dynamiken geschaffen, die verschiedene Kontexte umfassen. Dies war der Fall in England und Italien vor und nach der normannischen Eroberung. Das EU-finanzierte Projekt N-LINK ("Normannitas: Landscape, identity and Norman kingdoms") untersuchte Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Ländern, um herauszufinden, ob, wie und warum die Normannen ihre Siedlungsstrukturen in ihren Königreichen änderten. Verwendet wurden neue interdisziplinäre landschaftsbasierte Methoden und Werkzeuge, wie etwa ein geografisches Informationssystem (GIS) und historische Landschaftscharakterisierung (HLC). Ausgangspunkt für die Forschungen, die vergleichende Analysen und Fallstudien umfassten, waren aktuelle Landschaften. Die Projektmitglieder wollten verstehen, wie die gleichen Landschaften über die Jahrhunderte unterschiedlich wahrgenommen wurden. Darüber hinaus bemühte man sich um die Rekonstruktion von politischen und historischen Ereignissen, die für die Bildung von Landschaften von grundlegender Bedeutung waren. Mit dem Projekt konnten zwei verschiedene Forschungstraditionen miteinander verbunden werden: die historische Topographie und Archäologie. Der Wert von GIS und HLC wurde gesteigert, so dass sie sich für den Einsatz in der Landschaftspflege eignen. Außerdem konnten mithilfe der Forschungen mittelalterliche Landschaften in Regionen Italiens und des Vereinigten Königreichs rekonstruiert werden. Die Ergebnisse N-LINK können öffentlichen Körperschaften und regionalen Dienstleistern durch einen Beitrag zu regionalen Strategien für die historische Landschaftspflege in Italien und dem Vereinigten Königreich zugute kommen.
Schlüsselbegriffe
Landschaften, lokale Gebiete, normannische Eroberung, GIS, historische Landschaftscharakterisierung