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Inhalt archiviert am 2022-12-07

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Virtuelle Realität in der Bildung

Ein Virtual-Reality-Tool für Lehre und Forschung in den Theaterwissenschaften, das vom THEATRON-Konsortium entwickelt und zum Teil von der Europäischen Kommission finanziert wurde, wurde nun vorgestellt. Es handelt sich um den ersten ernsthaften Versuch, die Untersuchung von C...

Ein Virtual-Reality-Tool für Lehre und Forschung in den Theaterwissenschaften, das vom THEATRON-Konsortium entwickelt und zum Teil von der Europäischen Kommission finanziert wurde, wurde nun vorgestellt. Es handelt sich um den ersten ernsthaften Versuch, die Untersuchung von Computermodellen der virtuellen Realität in einem geisteswissenschaftlichen Fach einzusetzen. Die THEATRON-Computersoftware benutzt einen einzigartigen Webbrowser, mit dem der Anwender sich durch eigens rekonstruierte virtuelle Modelle von Theater- und Aufführungsstätten bewegen kann. Mit Hilfe dieser Software kann der Anwender nicht nur das ursprüngliche Aussehen eines antiken Theaters betrachten, sondern auch darin herumgehen oder -schweben und die Sicht von unterschiedlichen Plätzen aus testen. Einige der Theater-Features verfügen auch über Audio-Rekonstruktionen, mittels derer der Anwender hören kann, was das Publikum in unterschiedlichen Bereichen des Theaters gehört hätte. "Der Hauptunterschied zu den sonstigen verfügbaren Ressourcen ist, dass unser Tool forschungsbezogen ist", erklärte Professor Richard Beacham von der University of Warwick (England), der das Projekt koordiniert. "Die anderen Lösungen sind textorientiert und machen den Anwender zu einem passiven Empfänger von Informationen. Das THEATRON-Software-Modul ermöglicht dem Studenten die Arbeit im physischen Kontext einer dreidimensionalen Theaterstätte, wo er die einschlägigen Informationen aktiv erkunden und entdecken kann. Es ist eine hervorragende Einführung in die Forschungsarbeit." Das Programm wird anfangs auf CD-ROM bereitgestellt, und die Anwendung wird über eine Anmeldungsoption zur Herstellung einer Online-Verbindung verfügen. Der Inhalt des Moduls kann daher stets auf dem neuesten Stand gehalten werden. Für diese Technologie gibt es viele andere potenzielle Anwendungen auf Gebieten wie z.B. der Chemie, dem Ingenieurwesen und der Medizin. Es könnte zum Beispiel in der Ausbildung von Chirurgen Anwendung finden, indem diese die Möglichkeit hätten, durch ein dreidimensionales, naturgetreues Modell des menschlichen Körpers zu navigieren. Dann könnten z.B. automatisch eingeblendete Kontextinformationen die neuesten chirurgischen Techniken und Erkenntnisse anbieten. "Ich glaube, dass wir erst jetzt allmählich den vollen Umfang der Anwendungen dieser Technologie begreifen", so Rikki Holland, der Geschäftsführer von Theatron Limited, dem Unternehmen, das die Software vermarkten wird. "Die Verbindung eines integrierten 3D-Viewers mit vollautomatischen Kontextinformationen ist an und für sich bereits ein Novum; wenn man jedoch noch die Fähigkeit, Aktualisierungen in Echtzeit zu liefern, und das Back-End-Inhaltsverwaltungssystem hinzunimmt, so ist von einem äußerst leistungsfähigen und praktischen System mit Anwendungsmöglichkeiten auf allen Gebieten die Rede."