Wie mittelalterliche Texte ein breiteres Publikum erreichten
Im späteren Mittelalter war das geistige Leben im Rheinland und den Niederlanden äußerst lebendig. Diese Region umfasst das heutige Belgien, Frankreich, Deutschland, die Niederlanden und die Schweiz. Zu den Mystikern dieser Zeit zählen Meister Eckhart, Johannes Tauler und Jan van Ruusbroec. In Gemeinschaft mit ihren Zeitgenossen verschafften sie der Theologie und Religionsausübung eine reiche Sprache, die eine breite Öffentlichkeit erreichte. Das EU-finanzierte Projekt MITT erkundete eine neue Sichtweise auf die literarische Kultur und die Thematik der damaligen Zeit, um zu verstehen, wie Texte in zeitgenössischen, religiösen und intellektuellen Kontexten in Umlauf gebracht wurden. Das Werk vereint Fachwissen über mittelalterliche Philosophie, Religionswissenschaft, Handschriftenkunde sowie niederländische und deutsche Literatur. Die Forscher arbeiteten an einzelnen Forschungsprojekten, die in Themenbereiche unterteilt waren. Die Projekte konzentrierten sich auf Texte, Manuskripte und Textsammlungen und folgten dabei einem multidisziplinären Ansatz. Die meisten Projekte werden in Dissertationen münden, die auf dem Gebiet der internationalen Verbreitung von Literatur liegen. Als Resultat des Projekts sind neue Ansichten über die Vernetzung der intellektuellen Kulturen entstanden. Die Arbeit führte überdies zum Start einer neuen Buchreihe von durch Experten begutachteten Monographien.
Schlüsselbegriffe
literarische Kultur, Mittelalter, Rheinland, Niederlande, Theologie, Philosophie des Mittelalters
