Biogas aus Mikroalgen und Sonnenlicht
Die anaerobe Vergärung, bei der Mikroorganismen in Abwesenheit von Sauerstoff zu organischem Material abgebaut werden, kann verwendet werden, um wertvolle Produkte aus Abfällen zurückzugewinnen. Auch Energie in Form von Biogas sowie Nährstoffe und Wasser können damit gewonnen werden. Das EU-geförderte Projekt ALGAENET (Renewable energy production through microalgae cultivation: Closing material cycles) umfasste chilenische und europäische Bildungs- und Forschungseinrichtungen, die den Einsatz von Sonnenlicht untersuchten, um die Biogasproduktion aus anaeroben Vergärungsprozessen zu verbessern. Mithilfe von Sonnenlicht wurden Mikroalgen erzeugt, die einem anaeroben Bioreaktor zugeführt wurden. Der Bioreaktor wandelte dann die Algenbiomasse in Biogas um, das zur Energiegewinnung genutzt werden kann. Freigesetztes Kohlendioxid wurde für die Mikroalgenproduktion verwendet ebenso wie Nährstoffe, die während der anaeroben Umwandlung der Mikroalge freigesetzt wurden. Ein multidisziplinärer Ansatz war erforderlich, um den Prozess zu entwickeln, da daran zwei verschiedene Teilprozesse beteiligt sind. Der erste Prozess umfasste die Zucht und Ernte von Mikroalgen, während der zweite die Produktion von Biogas und Wasserstoff betraf. Projektpartner waren Algenzuchtexperten, experten für anaerobe Vergärung zur Methan- und Wasserstoffproduktion und Experten für die Modellierung und Steuerung von Bioprozessen. Die Zusammensetzung des Konsortiums erleichterte auch den Wissenstransfer zwischen Chile und Europa, darunter auch den Austausch von Forschern zwischen den Gruppen, wodurch sich viele Möglichkeiten für die künftige Arbeit eröffnen.
Schlüsselbegriffe
Mikroalge, anaerobe Vergärung, ALGAENET, Bioreaktor, Chile