Mehr Wissen über Übergangsmetalloxide
Im Sinne dieses Ziels haben sieben akademische Institutionen zusammengearbeitet und eine multidisziplinäre Umgebung geschaffen, um einen Pool von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern für die innovative Erforschung von Übergangsmetalloxiden aufzunehmen. Das Netzwerk für Erstausbildung (Initial Training Network, ITN) "Spin and orbital physics’: Research of advanced new oxides" (SOPRANO) hat Doktorandinnen und Doktoranden die Chance verschafft, durch ihre Forschung für die Doktorarbeit aufgeworfene Themen aus einem breiteren Blickwinkel zu betrachten, indem die Erfahrung von Festkörperchemikern und Festkörperphysikern anhand einer einzigartigen Reihe von experimentellen Verfahren und theoretischen Ansätzen kombiniert wurden. Im Einzelnen erhielten 27 Studierende im Promotionsstudium und 7 Postdoktoranden ein Marie-Curie-Stipendium, um ihre Forschungsideen in einem der beteiligten Institute nachzuverfolgen. Überdies trug ein Austauschprogramm zur Validierung der Forschungsresultate durch Unterstützung von Kurzaufenthalten an den zum Netzwerk verknüpften Institutionen bei. Innerhalb des Netzwerks für Erstausbildung SOPRANO bot Weiterbildung durch Forschung ein ideales Umfeld, um Anerkennung durch Kollegen zu erlangen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten arbeiteten an einer großen Themenvielfalt. Dazu zählten die Festkörpersynthese durch verschiedene Verfahren, strukturelle Charakterisierung durch Röntgen und Neutronenbeugung sowie durch Transmissionselektronenmikroskopie, die Untersuchung makroskopischer Eigenschaften wie Magnetismus, Transport, die spektroskopische Analyse durch Röntgenabsorption, Photoemission oder Raman-Spektroskopie und die theoretische Untersuchung durch Bandstrukturrechnungen. Die SOPRANO-Forschungsresultate erschienen in zahlreichen Veröffentlichungen in angesehenen wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Hauptergebnis von SOPRANO ist, dass die Stipendiaten nun alle die gemeinsame wissenschaftliche Sprache der experimentellen Verfahren beherrschen und über einen gemeinsamen theoretischen Hintergrund für diese Themen verfügen. Dabei geht es um das Verhältnis zwischen Spin- und Orbitalzustand und die Umgebung der Übergangsmetallkations, die Bedeutung der elektronischen Korrelationen, das Zusammenspiel zwischen strukturellen, elektronischen und magnetischen Eigenschaften, die Wechselwirkungen zwischen Trägern und Phononen usw. Diese gemeinsame Sprache und das breite Spektrum an Eigenschaften, Verfahren und Materialien bildete einen fundamentalen Teil der Ausbildung und wird eine wichtige Rolle in ihrer beruflichen Zukunft spielen. Die Projektpartner vereinten hier einige von Europas Top-Wissenschaftlern aus der Festkörperchemie und Festkörperphysik. So überwand man die Fragmentierung in der bestehenden Forschung zu Übergangsmetalloxiden und schuf eine kritische Masse an jungen Forscherinnen und Forschern. Die im Rahmen des Netzwerks ausgebildeten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfolgen nun eine Karriere in der akademischen Welt.
Schlüsselbegriffe
Übergangsmetalloxide, Orbitalphysik, Magnetismus, Supraleitung, Ferroelektrizität, multiferroische Eigenschaften, Thermoelektrizität, Magnetokalorik, Festkörperchemie, Elektrochemie