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Inhalt archiviert am 2024-06-18
New Science enabled with the Expanded Very Large Array

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Ein Blick über das Sichtbare hinaus

Das Verlangen, mit Geräten mehr Licht zu erfassen, um sogar noch schwächer leuchtende und weiter entfernte Objekte zu erkennen, ist kaum zu stillen. Mithilfe des größten Radioteleskops der Welt durchsuchten EU-finanzierte Radioastronomen den Kosmos auf den langen Wellenlängen der Radiowellen nach neuen wissenschaftlichen Entdeckungen.

Da Radiowellen so lang sind – etwa 100.000 mal länger als sichtbare Lichtwellen – benötigen Astronomen kolossale Teleskope, um sie zu erfassen. Es ist kaum möglich, ein einziges, ausreichend großes Teleskop herzustellen, daher wurden Anlagen aus vielen einzelnen Geräten aufgebaut. Das Very Large Array (VLA) im US-Bundesstaat New Mexico ist eine solche Anlage aus zusammengeschalteten Radioteleskopen. Die Astronomen des EU-finanzierten Projekts "New science enabled with the Expanded Very Large Array" (NEWEVLA) erhofften sich, durch Beobachtungen mit dem VLA mehr über die Rückstände von Supernova-Explosionen zu erfahren. Bei einer Supernova handelt es sich um den Tod eines Sterns in Form einer gewaltigen Explosion, die riesige Energiemengen freisetzt und schwere Elemente in den interstellaren Raum schleudert. Manche Supernovae können mit optischen Teleskopen über das halbe Universum hinweg beobachtet werden, allerdings ist ihre genaue Entwicklung auf diese Entfernung nicht mehr in allen Details erkennbar. Mithilfe des hochauflösenden VLA konnten die Astronomen von NEWEVLA die Radioemission der Supernova 2011dh über die ersten 100 Tage hinweg verfolgen. Die Explosion in der berühmten Strudelgalaxie M51 wurde im Mai 2011 entdeckt. In der sich schnell ausbreitenden Detonationswelle der Supernova erzeugten energetische Elektronen eine Synchrotronemission. Unter Berücksichtigung der Resorption der Synchrotronstrahlung durch die Elektronen selbst modellierten die NEWEVLA-Astronomen die Radioemission, um die durchschnittliche Expansionsgeschwindigkeit einzuschätzen. Die Modellvorhersagen zeigten, dass neben den expandierenden Explosionsrückständen auch ein zentraler kompakter Stern verblieben sein muss. Die VLA-Beobachtungen ermöglichten den NEWEVLA-Astronomen zudem eine nähere Betrachtung der Galaxien in der Nachbarschaft unserer Milchstraße. Insbesondere wird seit fast einem Jahrhundert die genaue Bewegung der Andromeda-Galaxie gesucht, und das VLA war zu so präzisen Messungen in der Lage, dass selbst geringe transversale Bewegungen erfasst werden konnten. Mithilfe dieser Ergebnisse werden Theorien darüber überprüft werden können, wie sich Galaxien mit ihrer Gravitation gegenseitig anziehen. Eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuen Entdeckungen, die mit der größten jemals gebauten Teleskopanlage in unserer galaktischen Nachbarschaft gemacht wurden, wurde in expertengeprüften Fachzeitschriften veröffentlicht. Neben den bedeutenden Fortschritten beim Nachvollziehen der Entwicklung unserer Lokalen Gruppe von Galaxien führte das NEWEVLA-Projekt auch zu neuen Werkzeugen für Astronomen, um die Geheimnisse des Kosmos zu entschlüsseln.

Schlüsselbegriffe

Kosmos, Radiowellen, Radioteleskop, sichtbares Licht, Very Large Array

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